Bibel in einem Jahr 2024Beispiel

Bibel in einem Jahr 2024

Tag 35 von 366

Sieben Merkmale eines guten Leiters

„Führung bedeutet Einfluss”, schreibt John Maxwell, dessen Führungskräftetraining bis heute weltweit mehr als 1 Millionen Menschen durchlaufen haben. Soziologen gehen davon aus, dass selbst der introvertierteste Mensch im Laufe seines Lebens mindestens 10.000 andere Personen beeinflusst! Auf der einen Seite gibt es nur einen Leiter. In unserem Text aus dem Neuen Testament von heute sagt Jesus, „es gibt nur einen Lehrer… Christus“ (23,10). Auf der anderen Seite ist jeder Christ aufgefordert zu leiten, nämlich als Vorbild für andere. Du nimmst auf unterschiedliche Art und Weise *Einfluss* auf andere. Von Gott zum Leiter berufen zu werden, ist ein großartiges Vorrecht, aber es ist auch verbunden mit großer Verantwortung.

Psalm 18,26–37

Vertrauen

David war ein selbstbewusster Anführer. Seine Vertrauen beruhte aber nicht auf der eigenen Stärke, sondern auf Gott: „Mit dir, mein Gott, erstürme ich Schutzwälle, mit dir springe ich über Mauern“ (18,30; GNB). David wusste, worin er auf Gott angewiesen war:

1.\tSchutz
„Allen, die sich zu ihm flüchten, bietet er Schutz“ (18,31b). „Du gibst mir rettenden Schutz“ (18,36).

2.\tStärke
„Gott gibt mir Kraft und macht den Weg sicher. Er macht meine Schritte leichtfüßig wie die eines Hirschs und stellt mich hin auf meine Höhen” (18,33-34).

3.\tVorbereitung
„Er bereitet mich auf den Kampf vor“ (18,35a). Als ich 1992 diesen Psalm las, wurde mir plötzlich klar, dass wir die Kleingruppenleiter und Helfer vor jedem Alpha vorbereiten müssen.

4.\tFührung
„Du lässt mein Lebenslicht strahlen, Herr. Du selbst, mein Gott, machst mir das Dunkel hell…Alles, was dieser Gott tut, ist vollkommen, was der Herr sagt, ist unzweifelhaft wahr“ (18,39.31).

Herr, ich brauche Deine Hilfe, ich erbitte Deinen Schutz, Deine Kraft und Führung. Leite mich auf Deine vollkommene Weise.

Matthäus 23,1–39

Charakter

Jesus bedient Sich starker Worte gegen die religiösen Führer Seiner Zeit: „Ihr Schlangen! Ihr Söhne von Vipern!“ (23,33). Die Wortwahl muss die Menschen völlig überrascht haben. Sie genossen damals hohes Ansehen und großen Respekt.

Die Schriftgelehrten waren Juristen. Sie wachten über die Einhaltung der Gesetze und legten sie aus. Sie durften auch als Richter fungieren. Sie wurden nach einem Studium ins Amt eingesetzt und galten als Experten für die Heilige Schrift. Sie waren Lehrer, die Schüler um sich versammelten.

Die Pharisäer waren Laien, die üblicherweise aus der Mittelschicht kamen (im Gegensatz zu den Sadduzäern, die mehrheitlich dem Adel entstammten). Sie wurden für ihre Frömmigkeit bewundert. Sie beteten und fasteten viel, nahmen an den Gottesdiensten teil und spendeten regelmäßig. Sie führten ein aufrichtiges und moralisch korrektes Leben. Sie hatten großen Einfluss in der Gesellschaft, und das gemeine Volk schaute zu ihnen auf.

Trotzdem wirft Jesus ihnen Heuchelei vor: „denn sie handeln nicht nach dem, was sie euch lehren“ (23,3).

Die „Sieben Wehrufe” lassen mich nach folgenden sieben Merkmalen guter Leiter streben:

1.\tIntegrität
Jesus kritisiert die Heuchelei der religiösen Führer scharf (23,3-4). Es wirft ihnen vor, „sie handeln nicht nach dem, was sie euch lehren. Sie knebeln euch mit unerfüllbaren religiösen Forderungen und tun nicht das Geringste, um euch die Last zu erleichtern“ (23,3b-4). Das Gegenteil davon ist Integrität. Integrität bedeutet, dass unsere Worte und Taten Hand in Hand gehen; dass unsere Worte die Menschen aufbauen und sie nicht unter Schuldgefühlen und anderem Ballast begraben.

2.\tAuthentizität
Jesus kritisiert ihre Oberflächlichkeit (23,5-7). Konkret sagt Er, „alles, was sie tun, tun sie nur, um von den Leuten gesehen zu werden“ (23,5a; GNB). Wirklich wichtig aber ist, was wir tun, wenn niemand hinsieht. Jesus bezeichnet es als unser „verborgenes“ Leben mit Gott. Strebe nach einem authentischen Leben mit Gott.

3.\tBescheidenheit
Jesus warnt, sich an Titel und Anerkennung zu hängen (23,8-11). Sei auf der Hut und lass dich nicht von wichtigen Positionen, verliehenen Titeln oder anderer besonderer Beachtung verführen. Jesus warnt, „Lasst euch niemals 'Rabbi' nennen. Ihr habt nur einen Meister, und ihr alle seid gleich, wie Brüder und Schwestern“ (23,8). Die Versuchung dazu ist groß, sich von anderen auf einen Sockel stellen zu lassen, aber Jesus sagt, „diejenigen jedoch, die sich über die anderen stellen, werden gedemütigt werden, und die, die demütig sind, werden erhöht“ (23,12). Versuche allezeit, Jesus zu erhöhen und nicht dich selbst.

4.\tMitgefühl
Jesus wirft den religiösen Führern vor, den Menschen Steine in den Weg zu legen (23,13-15). Er sagt, „wenn ihr andere nicht ins Himmelreich hineinlasst, werdet auch ihr nicht hineingelassen“ (23,13). Leiter müssen anders sein, nämlich offen und einladend für alle.

Jesus selbst gibt ein Beispiel für Mitgefühl: „O Jerusalem, Jerusalem… Wie oft wollte ich deine Kinder zusammenrufen, wie eine Henne, die ihre Küken unter ihren Flügeln birgt, doch ihr habt es nicht zugelassen“ (23,37).

5.\tVision
Leiter brauchen eine große Vision. Jesus kritisiert ihren Kleingeist und ihre Kleinlichkeit (23,16-22) als Haarspalterei. Sie sahen den Wald vor Bäumen nicht. Konzentriere dich auf die wirklich wichtigen Dinge, bete für Gottes Vision, und lass dich durch nichts ablenken. Bitte Gott um eine so große Vision, dass es ohne Ihn gar nicht geht.

6.\tFokus
Richte deine Aufmerksamkeit auf das, was wirklich zählt (23,23-24). Vermeide es, dich in Kleinigkeiten und Formalien zu verzetteln. Jesus sagt, „Mücken siebt ihr aus, und Kamele verschluckt ihr“ (23,24; NGÜ). „Um die wahrhaft wichtigen Dinge des Gesetzes wie Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben“ (23,23) sollen wir uns kümmern. Kämpfe gegen Ungerechtigkeit und Armut, zeige „Treue“ (NGÜ) in deinen Beziehungen inner- und außerhalb der Familie

7.\tGroßzügigkeit
Sie ist das Gegenteil von Gier und Maßlosigkeit; beides prangert Jesus an (23,25-28). Ihr inneres Leben unterscheidet sich krass von ihrer äußeren Fassade. Jesus ruft dich auf, du selbst zu sein –innen dieselbe Person wie außen (23,27-28).

Das ist ein extrem hoher Standard, der nur schwer zu erreichen ist. Jesu Worte, die hier „Wehrufe“ genannt werden, erreichen ihren Höhepunkt (23,29-36) und gehören zu den schärfsten Äußerungen, die wir aus Seinem Mund hören. Es ist wichtig anzumerken, dass Jesus sie nicht an das gemeine Volk richtete, sondern die mächtigen Anführer kritisierte, die danach strebten, sich zu erhöhen (23,12) und „andere nicht ins Himmelreich [hinein zu lassen] (23,13).

Diese Worte sind keine Rechtfertigung, über einfache Leute oder selbst Leiter zu schimpfen, die Menschen ernsthaft auf Jesus hinweisen möchten. Es sind herausfordernde Worte – aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht die Falschen damit herausfordern!

Das Erstaunliche an diesen Worten Jesu ist, dass Er aus menschlicher Sicht aus einer sehr schwachen Position heraus sprach. Trotzdem hatte Er keine Angst, Sich mit den Mächtigen Seiner Zeit anzulegen.

Herr, vergib mir, wo ich in dieser Hinsicht versagt habe. Bitte hilf mir, mein Leben mit Integrität, Authentizität, Bescheidenheit, Mitgefühl, Vision, Fokus und Großzügigkeit zu leben. Schenke mir dieselbe Sorge um meine Stadt, wie Jesus sie um die Seine hatte.

Hiob 33,1–34,37

Kritik

Rick Warren stellte einmal fest, „Kritik ist der Preis für Einfluss. Solange Sie keinen Einfluss auf irgendjemanden nehmen, wird sich niemand darum scheren, was Sie sagen. Je größer Ihr Einfluss, … desto mehr Kritiker haben Sie.”

Hiob kann einem wirklich leidtun. Er hatte eine wichtige Führungsrolle inne (s. Kapitel 1). Und als ob sein Leid nicht schon schlimm genug gewesen wäre, musste er sich auch noch die Schimpftiraden seiner so genannten Freunde anhören. Kritik ist am schlimmsten, wenn sie von denen kommt, die als Freunde eigentlich auf unserer Seite sein sollten. Es ist traurig, wenn ungerechtfertigte Kritik an christlichen Leitern ausgerechnet aus der Kirche selbst kommt – von vermeintlichen Freunden.

Wie müssen Hiob die Worte des viel jüngeren Elihu verärgert haben, der so überzeugt von sich selbst und seinen Erfahrungen arrogant zu Hiob sagte, „ich will dich Weisheit lehren“ (33,33) und wenig später „Hiob redet ohne Erkenntnis und seinen Worten fehlt die Einsicht“ (34,35). Und weil Hiob seinen Kritikern widerspricht, unterstellt Elihu ihm, „zu seinen Sünden fügt er Rebellion… gegen Gott“ hinzu (35,37; GNB).

Wie so viele Kritiker beansprucht auch Elihu für sich, dass er mit „aufrichtigem Herzen“ (33,3) „reine Wahrheit“ (33,3; GNB) spricht. Er behauptet auch, für andere zu sprechen, „Jeder, der Verstand hat und jeder Weise, der mir zuhört, wird mir bestätigen: „Wer noch einen Funken Verstand hat, wird mir zustimmen; jeder Weise, der mich hört, wird sagen: „Hiob plappert daher ohne Sinn und Verstand. Er weiß nicht, was er sagt!““ (34,34-35; Hfa).

Nur zu leicht tappen wir in dieselbe Falle, dass wir Gottes Volk auf oberflächliche Weise verurteilen – so wie Elihu. Wir müssen vorsichtig mit unserer Kritik umgehen.

Auch wenn einst jemand treffend bemerkte, dass einem Kritiker noch nie ein Denkmal gesetzt worden ist, hindert es uns alle nicht daran, unsere Kritik auch ungefragt auszusprechen. Sei vorsichtig mit dem, was du über andere Menschen sagst. Und wenn selbst im Fokus der Kritik stehst, sei nicht überrascht.

Herr, bitte hilf mir, nicht oberflächlich über andere Menschen zu urteilen. Schenke mir Weisheit und Einfühlungsvermögen für Menschen, die eine schwere Zeit durchmachen. Lass mich meine Augen auf den einen, wahren Leiter richten, Jesus Christus, damit ich unter Seine Herrschaft komme und Seinem Beispiel folge.

Pippa Adds

Da ich nicht besonders kräftig bin, gefallen mir Verse wie, „mit dir [meinem Gott] überwinde ich jede Mauer“ (18,30); „Gott gibt mir Kraft“ (18,33); „Er … stellt mich hin auf meine Höhen“ (18,34b); „Er bereitet mich auf den Kampf vor“ (18,35); „Du gibst mir rettenden Schutz. Deine Hand hält mich und durch deine Gnade hast du mich stark gemacht“ (18,36). Wenn ich erschöpft bin, körperlich nicht ganz auf der Höhe, dann machen mir solche Worte Mut.

References

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuellen Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“
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Über diesen Leseplan

Bibel in einem Jahr 2024

Es kann schwierig sein, Zeit zum Bibellesen zu finden. Lese oder höre die Bibel in weniger als 15 Minuten täglich, mit Kommentaren der Alpha-Pioniere Nicky und Pippa Gumbel. Fange noch heute an!

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Wir möchten uns bei Nicky & Pippa Gumbel für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: bible.alpha.org/de/