Bibel in einem Jahr 2024Beispiel

Bibel in einem Jahr 2024

Tag 20 von 366

Die Kunst des Navigierens

Unser letztes Auto hatte viele Kratzer und Schrammen. Es ist gut möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass ich für die meisten davon verantwortlich war. Zurückzuführen sind sie auf die enge und damit schwierig zu navigierende Einfahrt unseres Gemeindeparkplatzes. Weisheit wurde mal als „Steuerkunst“ definiert. Auf deinem Lebensweg wirst du durch viele enge Situationen navigieren müssen, die viel Weisheit erfordern, damit du dich und andere möglichst nicht verletzt.

Sprüche 2,12–22

Vermeide „falsches Abbiegen“

Ehebruch (2,16-8) ist ein Beispiel für falsches Abbiegen. Die Weisheit „bewahrt dich davor, etwas Falsches zu tun“ (2,12; GNB). Sie bewahrt dich davor, vom Weg abzukommen und lenkt deine Schritte, dass du nicht auf „finstere Pfade“ gelangst (2,13). Das Böse oder Falsche mag verlockend aussehen, aber der Schein trügt, und beides führt letztlich in die Irre (2,14).

Die Ehe ist ein „Bund... vor Gott geschlossen“ (2,17; Hfa). „Bund“ beschreibt Israels Verhältnis zu Gott – der Alte Bund; und unser Verhältnis zu Ihm unter dem Neuen Bund. Ein Bund ist eine bindende Vereinbarung, die nicht gebrochen werden soll.

Beide Beteiligten an einer außerehelichen Beziehung sind gleichermaßen schuldig. Im hier beschriebenen Fall ist es die Frau, die „ihren Mann verlassen [hat]“ (2,17) und so „den Bund, den sie vor Gott geschlossen hat, [bricht]“ (2,17; Hfa). Der Mann, der mit ihr Ehebruch begangen hat, erlag der Versuchung und ließ sich von „ihren Worten verführen“ (2,16), auf einen Weg, der „ins Totenreich“ (2,18) führt.

„Darum halte dich an die guten Menschen“, so der Verfasser der Sprüche. Sie helfen uns, unsere Schritte „auf [den] Weg der Gerechten“ zu lenken (2,20). „

Herr, bitte schenke mir Weisheit. Hilf mir, mein Leben auf gerade Wege zu lenken, die zum Leben führen.

Matthäus 14,1–21

Entscheid dich für den guten Weg

In schweren Zeiten kommt man leicht vom Weg ab. Wenn es aber gelingt, auf dem rechten Weg zu bleiben, macht das uns oft mitfühlender und weiser.

Im Buch der Sprüche geht es heute um die Entscheidung zwischen dem Weg der Weisheit und dem Weg des Bösen. Am Leben von Jesus und Herodes lesen wir, wie beiden Wege in der Praxis aussehen.

1.\tDer Weg des Bösen
Herodes Antipas (21 v.Chr. – 39 n.Chr.) war der Mann, der Jesus unmittelbar vor Seinem Tod abwies, als Er von Pilatus vor ihn gebracht worden war (s. Lukas 23,8-12).

Herodes hatte das getan, wovor der Verfasser der Sprüche warnt: er hatte Ehebruch mit Herodias, der Frau seines Bruders begangen. Als er damit konfrontiert wurde, „hatte [er] ... Johannes festnehmen und gefesselt ins Gefängnis werfen lassen“ (14,3; GNB).

In Herodes‘ Leben drehte sich alles nur um ihn. Er entledigte sich der einen Frau und nahm sich eine andere. Ihm ging es immer nur ums eigene Vergnügen. Das Leid, das er anderen – nicht zuletzt seinem Bruder, Philip – durch sein Handeln zufügte, kümmerte ihn nicht. Pass auf, wenn dir dein Vergnügen wichtiger wird als die Bedürfnisse deiner Mitmenschen.

Auch Menschenfurcht kann zu Problemen führen. Herodes „fürchtete sich aber vor dem Volk“ (14,5; NGÜ), sollte er Johannes den Täufer töten lassen. Gleichzeitig fürchtete er die Ablehnung seiner Gäste, und deshalb „befahl er, den Wunsch des Mädchens zu erfüllen“ (14,8-10; NGÜ). Gib acht, dass dir dein Ansehen nicht wichtiger ist, als das Richtige zu tun.

Weil Johannes der Täufer „Herodes immer wieder ins Gewissen geredet“ hatte (14,4), wollte er ihn töten. Boshaftigkeit schien in der Familie zu liegen, denn Herodes‘ Nichte, die Tochter von Herodias sann darauf, Johannes köpfen zu lassen (14,6-10). Sie waren so hartherzig, dass ihnen nicht einmal der Anblick seines Kopfes auf dem Präsentierteller, Unwohlsein bereitete (14,11).

2.\tDer Weg des Guten
Die Nachricht vom Tod Seines Cousins erschütterte Jesus sichtlich, und Er zog Sich „in eine entfernte Gegend [zurück], denn er wollte allein sein“ (14,13) – allein mit Gott.

Obwohl Seine Pläne durchkreuzt wurden, wurde Er nicht ärgerlich (wie es mir so oft passiert). Gut zu planen ist das Eine, sich von Gott unterbrechen zu lassen, das Andere. Aus Mitleid ließ Er Sich nicht nur auf ihr Bitten ein, sondern handelte auch – „und heilte die Kranken“ (14,14). Und selbst später, ergriff Er nicht die erstbeste Gelegenheit und schlich Sich davon, sondern gab der Menge zu Essen – bzw. zeigte Seine Jünger, wie sie die vielen Menschen auf wundersame Weise alle satt bekämen (14,16.19-20). Er brachte sie auf den richtigen Weg.

Wir sehen, wie Jesus in Seiner großen Weisheit durch die Untiefen dieses Tages navigiert. Er hatte denkbar schlecht begonnen. Doch am Ende des Tages waren viel geheilt worden und auf wundersame Weise „[hatten] etwa fünftausend Menschen zu essen bekommen, Frauen und Kinder nicht mitgerechnet!“ (14,21; GNB). An das, was damals geschah, erinnert man sich noch heute; und es hat seither das Leben von Millionen von Menschen berührt.

Herr, mögen mich schwierige Situationen nicht vom guten Weg abbringen, sondern zu mehr Mitgefühl und Weisheit führen.

1. Mose 40,1–41,40

Gut durch die Herausforderungen des Lebens steuern

Bist du schon einmal zurückgewiesen ungerecht behandelt oder von einem Freund im Stich gelassen worden?

„Großer Glaube ist das Ergebnis großer Kämpfe. Große Zeugnisse sind das Ergebnis großer Prüfungen. Große Erfolge können nur aus großen Prüfungen resultieren“, sagte Smith Wigglesworth. Das sehen wir im Leben Josefs wunderbar veranschaulicht.

Im Alter von dreißig Jahren (41,46) übertrug Pharao Josef die Verantwortung über Ägypten. Pharao hatte nach einem weisen und erfahrenen Mann gesucht und erkannt, dass es keinen Besseren für die Aufgabe gab als Josef (41,33.39).

Zunächst machte Josef aber sehr harte Zeiten durch. Alles Teil der Vorbereitung. Von seinen Brüdern verkauft, ungerecht behandelt und ins Gefängnis geworfen. Und das sollte noch nicht alles sein.

Gott schenkte Josef die Deutung der Träume seiner Mitgefangenen, des Mundschenks und des Bäckers. Er bekam eine klare Auslegung. Der Bäcker wurde hingerichtet, aber der oberste Mundschenk wurde freigelassen und kam auf seinen alten Posten. Alles, um was Josef ihn gebeten hatte, war, „Denk an mich, wenn es dir wieder gut geht! Erzähl dem Pharao von mir und bitte ihn, mich hier herauszuholen“ (40,14).

Der oberste Mundschenk vergaß ihn jedoch vollkommen (40,23). Das muss furchtbar enttäuschend für Josef gewesen sein. Es ist nie einfach, wenn man von seinen Freunden im Stich gelassen wird. In Josefs Fall bedeutete es, dass er zwei weitere Jahre im Kerker vor sich hin schmachtete (41,1).

Das Gefängnisdasein muss für einen Mann mit Josefs Fähigkeiten ein unglaublich frustrierender Ort gewesen sein. Er war in seinen Zwanzigern und stand voll im Saft. Und er wusste nicht, ob er jemals wieder freikommen würde. Ich bin kein besonders geduldiger Mensch. Ich glaube, ich wäre verrückt geworden vor Verzweiflung.

Tatsächlich aber bereitete Gott Josef auf etwas Großes vor. Wahrscheinlich fühlte es sich damals nicht danach an. Indem Josef seine Mitgefangenen mit Essen versorgte, bereitete Gott ihn darauf vor, das ganze Land von einem Palast aus zu speisen.

Als Pharao dann Träume hatte, die er nicht verstand, sagte der Mundschenk, „heute ist mir mein Versäumnis wieder eingefallen“ (41,9). Josef wurde gerufen, um Pharaos Träume auszulegen.

Er begann mit den Worten, „Es steht nicht in meiner Macht, das zu tun, Majestät … nur Gott kann es.“ (41,16). Wir sehen, wie viel klüger Josef inzwischen ist. Die Selbstsicherheit und Prahlerei seiner Jugend sind einem festen Gottvertrauen gewichen. Er handelt hier mit einer außergewöhnlichen Mischung aus Demut und Selbstvertrauen (Eigenschaften, die selten zusammen vorkommen). Demut und Selbstvertrauen sind es, die wir in den Herausforderungen des Lebens brauchen: „Nicht ich, sondern Gott“ (41,16; EÜ).

Josef deutet Pharaos Träume (41,25-32) und erklärt ihm, wie er handeln muss (41,33-36). Selbst Pharao erkennt die große Weisheit, die aus Josef spricht. Er fragt seine Hofleute, „Finden wir einen Mann wie diesen hier, einen, in dem der Geist Gottes wohnt?“ (41,38; EÜ). Weil er erkannte, dass „keiner so verständig und weise“ wie Josef war, übertrug Pharao ihm die Verantwortung für sein ganzes Reich (41,39-40).

In deinem Leid, deinen Prüfungen und Nöten bereitet Gott dich vor. Josef hatte an Weisheit zugenommen. Und so hatte er einen Plan, wie er das ägyptische Volk durch den wirtschaftlichen Abschwung und die Turbulenzen lenken wollte. Viele von uns haben momentan alle möglichen wirtschaftlichen Probleme. Gottes Weisheit wird nicht immer die Situation verändern, aber sie wird dir helfen, durch die anstehenden Turbulenzen zu navigieren.

Herr, ich danke Dir, wie Du auch die schwierigen Zeiten in meinem Leben nutzt. Bitte hilf mir, an Weisheit zu gewinnen und im Vertrauen auf Dich durch die Untiefen des Lebens zu navigieren.

Pippa Adds

1.Mose 40

Ich bin wirklich beeindruckt von Josef. Mal abgesehen davon, dass er als Kind ein aufgeblasener kleiner Junge war – weil sein Vater ihn nach Strich und Faden verwöhnt hatte – macht Josef alles richtig. Gut, ein bisschen mehr Taktgefühl mit dem Bäcker wäre nicht verkehrt gewesen.

Aber trotz allen Unrechts, das ihm zugefügt worden war, war da nicht ein Hauch von Bitterkeit oder Zweifeln an Gott. Er begegnet Pharao mit Respekt und stellt doch klar, dass Gott es ist und nicht er, Josef, der Träume auslegt. Die Aufschneiderei aus Kindertagen ist wie wegegeblasen; alle Ehre geht an Gott. Er verhandelt nicht einmal seine Freilassung. Kein Wunder, dass Pharao beeindruckt ist. Josef steht demütig und selbstsicher vor ihm, bereit, sich von Gott gebrauchen zu lassen.

References

Diesen Texten liegt die englisch-sprachige Bible in one Year („BIOY“) von Nicki und Pippa Gumbel, London, England zugrunde, in der aktuelle Fassung von 2021. Quellenangaben für Zitate im Text wurden dem englischen Original entnommen. BIOY ist Teil von Alpha International. Alpha International ist eine Organisation („registered Charity“) in England und Wales (no. 1086179) und in Schottalnd(no. SC042906) und eine Gesellschaft privaten Rechts „by guarantee“ und registriert in England & Wales (no. 4157379). Der Hauptsitz ist „HTB Brompton Road SW7 1 JA London, England. © Copyright Alpha International 2021 Die Übersetzung aus dem Englischen wurde erstellt von: Dipl. Übersetzerin Wibke Kiontke, Allgemein ermächtigte Übersetzerin EN/DE, Certified Translator EN/GE, Gutensteinstraße 12, D-61250 Usingen Sprecher: Jörg Pasquay, Milchberg 7, 86150 Augsburg www.wortmuehle.de und Susanne Pasquay („Noch ein Gedanke meiner Frau“) Die Bibeltexte (Lesungen) sind der Übersetzung „Hoffnung für alle®“ entnommen, Copyright © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis, Basel.“
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Über diesen Leseplan

Bibel in einem Jahr 2024

Es kann schwierig sein, Zeit zum Bibellesen zu finden. Lese oder höre die Bibel in weniger als 15 Minuten täglich, mit Kommentaren der Alpha-Pioniere Nicky und Pippa Gumbel. Fange noch heute an!

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Wir möchten uns bei Nicky & Pippa Gumbel für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: bible.alpha.org/de/