Nach Gottes HerzenBeispiel
Sünde und Buße
Als ich meinen Führerschein machte, bat mich meine Mutter, schon einmal das Auto aus der Garage zu fahren bevor wir uns auf den Weg machten, einige Besorgungen zu erledigen. Ich nahm ihre Schlüssel und setzte das Auto zurück, kratzte dabei aber mit der vorderen Stoßstange an einer Wand entlang. Ich ging davon aus, dass sie wohl ausflippen würde und dachte schon über Wege nach, meinen Mißerfolg zu vertuschen. Dann aber atmete ich zum Glück tief durch und beschloss, ihr stattdessen einfach die Wahrheit zu sagen. Zum Glück vergab sie mir auf der Stelle! Ich musste das Auto zwar trotzdem reparieren, aber meine Angst war in dem Augenblick verschwunden, als ich beschloss, ihr zu berichten, was ich getan hatte.
Es ist eine unumstößliche Tatsache: Wir sind alle Sünder. Jeder einzelne von uns hat irgendwann einmal schon Dinge getan, die wir nicht hätten tun sollen. Und es hat wohl jeder von uns schon einmal den Augenblick der Entscheidung erlebt, der nach der Sünde kommt. Angstvoll fragen wir uns: „Sollte ich das zugeben, oder sollte lieber versuchen, es zu vertuschen?“ Tief drin hoffen wir, dass unsere Sünde verborgen bleibt, aber sie bleibt es nie wirklich.
In 2. Samuel, Kapitel 11-12 lernt David diese Lektion auf die harte Tour. Sein Kreislauf der Sünde beginnt mit seiner Entscheidung, nicht mit seiner Armee zusammen in den Krieg zu ziehen. Stattdessen bleibt er in Jerusalem und begeht Ehebruch mit Batseba, der Frau seines treuen Soldaten Uria. Als er herausfindet, dass Batseba dadurch schwanger geworden ist, tut er alles in seiner Macht stehende, um die Sache zu vertuschen, bis dahin, dass er Uria auf dem Schlachtfeld umkommen lässt. David dachte vermutlich, dass er seine Sünde erfolgreich vertuscht hatte, aber vor Gott bleibt nichts verborgen. Gott beauftragte Nathan, David mit dem zu konfrontieren, was er getan hatte, und David gibt es am Ende zu. Obwohl er immer noch die Konsequenzen seines Handelns tragen muss, erkennt er das Wirken Gottes und entscheidet sich dazu, Gott zu loben und anzubeten.
Es ist einfach, auf Davids Sünde zu schauen und zu denken: „Na, zumindest habe ich nicht so etwas Furchtbares angestellt.“ Aber wir wissen, dass die Sünde zerstörerisch wirkt, sei sie groß oder klein. Wir alle wünschen uns, unsere Sünden mögen verborgen bleiben, aber nichts, was wir sagen oder tun, ja sogar denken, bleibt vor Gott verborgen. Und obwohl Er alles weiß, was wir angestellt haben, möchte Er uns trotzdem im Überfluss mit Seiner Vergebung beschenken. Wenn wir sündigen, haben wir zwei Möglichkeiten: Es verstecken und uns von unserer Scham und Schuld verfolgen lassen, bis es ans Licht kommt, oder es Gott bekennen; Ihm, der alles kennt, was wir getan haben und uns bereits vergeben hat. Ich frage mich, wie viel Freude und Freiheit wir wohl alle erleben würden, selbst am heutigen Tag, wenn wir uns nur dafür entscheiden würden, im Licht zu wandeln.
Frage dich selbst: Was hast du vertuscht, das dich herunterzieht? Wie viel freier würdest du dich fühlen, wenn du es jemandem erzählen würdest? Hast du gebetet und es vor Gott bekannt? Wem könntest du regelmäßig beichten und mit ihm oder ihr im Licht wandeln?
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
König David wird im neuen Testament als ein Mann nach Gottes Herzen beschrieben. Das bedeutet, dass er sein Herz nach Gottes Willen ausgerichtet hat. Unser Ziel in dieser Serie ist es, uns Davids Leben und sein Handeln im ersten und zweiten Buch Samuel genau anzusehen, um unser Leben mit der gleichen Hingabe, wie sie David während seines gesamten Lebens zeigte, auf Gott auszurichten.
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