Verheiratet mit einem ungläubigen Partner – Herausforderungen und ChancenBeispiel

Unequally Yoked In Marriage: Challenges And Opportunities

Tag 3 von 6

„Wenn man nicht am gleichen Strang zieht“–, was bedeutet das?

Die oben zitierte Zeile aus 2. Korinther 6,14 wird oft als Beweis dafür angeführt, dass es für einen Christen sogar Sünde sei, einen Nichtchristen zu heiraten. Das mag diskussionswürdig sein. Wie in vielen Fällen der Bibelauslegung hat dieser Aspekt aber mehr als eine Seite. Einige Ausleger dieser Verse haben darauf hingewiesen, dass in diesem Zusammenhang der Urtext – insbesondere das griechische Wort „heterozugeo“ (mit jemandem anderer Art unter einem Joch sein) – darauf hindeutet, dass Paulus hier nicht speziell an die Ehe denkt. Sein eigentliches Anliegen, so heißt es, gilt der Freiheit des Gläubigen von Götzenanbetung.

Einiges mag für diese Textexegese sprechen, zumindest aus fachlicher Sicht, aber aus einem anderen Blickwinkel betrachtet sind diese wissenschaftlichen Details nebensächlich. Unberücksichtigt von der Frage, ob es eine Sünde wäre, einen Ungläubigen zu heiraten, können wir doch mit Sicherheit sagen, dass es unklug ist. Der gesunde Menschenverstand selbst legt das nahe. Und warum? Weil im Allgemeinen die Praxis einer geistlich gemischten Beziehung weder für den Erfolg der Ehe noch für eine gesunde Beziehung des gläubigen Partners zu Jesus Gutes verheißt.

Es mag zwar sein, dass Paulus nicht in erster Linie an die Ehe dachte, als er schrieb: „Zieht nicht am gleichen Strang mit Leuten, die nicht an Christus glauben.“ Aber das heißt nicht, dass das Prinzip dieser Verse keine umfassendere Anwendung finden kann. Es ist grundsätzlich wichtig, sich in jedem Lebensbereich zu fragen, welche Gemeinsamkeiten ein Gläubiger mit einem Ungläubigen haben kann. Dies gilt ganz besonders, wenn es um die Ehe geht. Denke dabei an die Aufforderung Jesu: „Verleugne dich selbst, nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach“ (Markus 8,34). Kannst du als gläubiger Mensch einem Herrn folgen, der absolute Treue verlangt, wenn du dich entscheidest, mit einer Person „ein Fleisch“ (1. Mose 2,24) zu werden, die Seine Ansprüche missachtet? Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Natürlich hat niemand die Befugnis, jemand anderem die Wahl des Ehepartners vorzuschreiben. Wenn du darüber nachdenkst, mit einem Ungläubigen eine Ehe einzugehen, liegt die Entscheidung allein bei dir. Aber genau aus diesem Grund ist es so wichtig, mit größter Sorgfalt an die Sache heranzugehen. Wenn du einen Ungläubigen heiratest, ist es sehr wahrscheinlich, dass das Konfliktpotenzial mit der Zeit nur noch größer wird. Was die Erziehung von Kindern betrifft, das Geben des Zehnten an deine Gemeinde oder den Umgang mit schwerer Krankheit und Tod, habt ihr beide wahrscheinlich auffallend unterschiedliche Einstellungen und Bewältigungsmethoden. Aus diesem Grund rät Paulus den Christen, „nicht an einem Strang zu ziehen, mit Leuten, die nicht an Christus glauben“. Manche Lebensentscheidungen sind schon für zwei Menschen, die den gleichen Glauben teilen, schwer genug. Sind aber ihre Weltanschauungen völlig gegensätzlich, kann die Situation außerordentlich schwierig werden.

Die Heilige Schrift

Tag 2Tag 4

Über diesen Leseplan

Unequally Yoked In Marriage: Challenges And Opportunities

Jemanden zu heiraten, der den Glauben an Jesus Christus nicht teilt, sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Unterschiedliche Vorlieben für Schokoladen- oder Vanillegeschmack zu haben ist nur ein kleiner Meinungsunterschied, aber unterschiedlicher Meinung in Weltanschauungsfragen zu sein kann zu einem unüberwindbaren Berg werden. Ganz gleich, ob du schon vor oder erst nach deiner Heirat Christ geworden bist, ob du Single bist, auf der Suche nach einem Partner oder ob ihr gerade dabei seid, euch kennenzulernen, lasst uns über die Herausforderungen und Chancen sprechen, die sich aus so einer geistlichen Diskrepanz ergeben.

More

Wir danken „Focus on the Family“ für die Bereitstellung dieses Leseplans. Weitere Informationen unter: https://www.focusonthefamily.com/