Außergewöhnlich! Beziehungs-Know-How In Sachen KonflikteBeispiel

Lies zuerst Matthäus 19:16-26.

Was für ein braver Vorzeige-Bursche! Er hat alle Gebote gehalten…meint er zumindest (ob er da nicht schon das Gebot „du sollst nicht lügen“ gebrochen hat?). Einerseits nicht schlecht, dass Herr Mustermann erkennt, dass die Gebote halten nicht alles sein kann. Er fragt ja: „Was fehlt mir noch?“ (Vers 20). Doch andererseits erkennt er nicht, wie gefangen er wirklich in seinem Reichtum ist. Er geht davon, weil ihm sein Besitz wichtiger ist. Er konnte Jesus nicht zum Chef in seinem Leben machen und sein Geld zum Wohle Anderer einsetzen. Seine Verbindlichkeit galt eher seinem Bankkonto als Jesus. Und damit zeigt sich, dass er schon beim ersten Gebot „du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ versagt hatte.

Jesus wird hier zum Comedian, als er auf einmal von Kamelen und Nadelöhren redet. Aber anhand diesen absurden Vergleichs will er bildhaft deutlich machen, dass uns damals wie heute der Reichtum davon abhalten kann, mit Gott ganze Sache zu machen. „Beim Geld hört die Freundschaft auf“, sagt man im Volksmund. So auch hier. Alle Welt jagt dem Geld hinterher. Der Blick auf das Bankkonto bestimmt oft unser Leben. Verbindlichkeit zum eigenen Wohlstand und Besitz, und gleichzeitig die Bindung zu Jesus und seinem guten Plan für unser Leben – das geht nur schwer zusammen. Wie Jesus an anderer Stelle sagt: Niemand kann 2 Herren dienen (Mt 6:24). 

Doch wohlgemerkt, gerade in diesem Kontext, spricht Jesus die bekannten Worte: „Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Da, wo uns Dinge gefangen nehmen und wie Ketten davon abhalten, zu Gott und seinen Möglichkeiten zu kommen, da kann Gott Freiheit schaffen.

Nugget: Es gibt keinerlei Beweise für die populäre Ansicht, in Jerusalem gäbe es das „Nadelöhr-Tor“, durch welches ein Kamel durchkriechen musste. Das würde auch gar nicht passen, da Jesus gerade davon spricht, dass es nicht nur schwierig, sondern unmöglich ist, ohne Gottes Gnade ins Himmelreich zu gelangen. Jesus gebraucht einfach total bildhafte Sprache: das größte Tier in Palästina soll durch die kleinste Öffnung, die man so im Haushalt finden konnte. Einfach Unmöglich!

Action Step: Wie sehr hängst du an deinem Besitz? Wie oft denkst du an deine finanzielle Lage? Jesus verspricht: wenn wir uns zuerst um die Sache Gottes kümmern, erledigt sich der „Rest“ quasi von alleine (Matthäus 6:33). Probier’s aus! Wo könntest du in deiner Kirche mitwirken und dich dadurch für Gottes Reich einsetzen?