Auf Gottes Güte VertrauenBeispiel
Tag 3: Vergeben wie Gott vergibt
Psalm 86,5
„HERR, du bist gut und immer bereit zu vergeben, voller Gnade für alle, die dich um Hilfe bitten.“ (Neues Leben)
In all den Jahren als Mentor und Seelsorger habe ich folgendes entdeckt: Der Hauptgrund, warum Menschen daran zweifeln, dass Gott gut ist, ist der, das sie von anderen Menschen enttäuscht und tief verletzt worden sind. Um diesen Schmerz nicht noch einmal erleben zu müssen, bauen sie Mauern um sich herum, um sich selbst gegen zukünftige Angriffe zu schützen. Um nicht noch einmal tief verletzt zu werden, beschließen sie, niemandem mehr ganz zu vertrauen, außer sich selbst.
Dies ist zwar völlig verständlich, aber dennoch ein großes Problem. Die Bibel nennt diesen Zustand des Herzens „Bitterkeit und Unvergebenheit“ und fordert eindringlichst dazu auf, umzukehren, diese Dinge loszuwerden bzw. sich von Gott heilen zu lassen.
Versteht Gott deinen Schmerz? Absolut. Fühlt Er mit dir in deiner Enttäuschung und Traurigkeit? Mehr als du dir vorstellen kannst. – Trotzdem mahnt Er uns, nicht in diesem Zustand der Enttäuschung und Verletztheit zu bleiben. Er möchte, dass du deinen Schmerz, deinen Kummer, deine Enttäuschung und Verletztheit loslässt. „Wie soll denn das gehen?“ fragst du dich. „Meine Gefühle des Zornes, der Wut und der Enttäuschung sind viel zu stark. Ich kann das nicht einfach alles zur Seite schieben.“
Das musst du auch nicht. Lass all deine Gefühle zu, lege sie vor Gott hin, sprich mit Ihm in allen Einzelheiten darüber, wer dich wann und wie verletzt hat und wie du dich dabei gefühlt hast, – und dann vergib diesen Menschen, – und lass los!
Immer wieder fordert Jesus uns auf, einander zu vergeben (Matthäus 18,21-22; Matthäus 6,14; Markus 11,25), denn Er weiß, welch großes Hindernis Unvergebenheit in unserem Leben sein kann.
Hier sind einige wichtige Punkte für dich, um besser zu verstehen, was Vergebung wirklich ist und was Vergebung nicht ist:
- Vergebung ist nicht ein Gefühl, sondern eine Entscheidung. Warte nicht auf den Tag, bis du dich „danach fühlst“. Dieser Tag wird nie kommen. Entscheide dich heute, all denen zu vergeben, die dich verletzt und enttäuscht haben. Schiebe dies nicht auf morgen!
- Vergebung ist nicht dasselbe wie Vergessen. Sobald du dich entscheidest zu vergeben, beginnt Gott, deine inneren Wunden zu heilen. Mit der Zeit wird dein Schmerz geringer, und eines Tages bemerkst du, dass du das Geschehene fast oder vielleicht sogar völlig vergessen hast.
- Vergebung bedeutet, dass du die Sünden der Menschen, denen du vergeben hast, ihnen nicht länger anrechnest. Dies inkludiert, dass du diesen Menschen das Geschehene nicht mehr vorhältst und nicht länger nach Rache dürstest. Möglicherweise fragst du dich: „Aber wo ist da bitte die Gerechtigkeit!?“ Gott sagt: „Ich allein will Rache nehmen; ich will das Unrecht vergelten“ (Römer 12,19). Vertraue Gott, dass Er Sich mit der Person, die dich verletzt hat, gerecht und angemessen auseinandersetzt.
- Vergebung heißt nicht, darauf zu warten, bis sich die Person bei dir entschuldigt.
- Jesus ist für all unsere Sünden gestorben. Das Kreuz macht Vergebung möglich. Wir sind dazu aufgerufen, zu vergeben wie Jesus vergeben hat. Er wartete nicht auf eine Entschuldigung, und dann vergab Er. Nein! Während Er am Kreuz hing und verspottet wurde, betete Er: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (Lukas 23,34)
- Vergebung bedeutet nicht, dass du dich weiter von Menschen missbrauchen lässt. Gott toleriert Sünde nicht einfach, und du solltest sie auch nicht tolerieren. Setze gesunde Grenzen, die jeder zukünftigen Art von Missbrauch ein Ende setzen. Lerne „Nein!“ zu sagen. Steh auf gegen die Sünde, die Menschen an dir begehen, aber schenke ihnen zugleich Gnade und Vergebung. Dies klingt vielleicht gerade unmöglich für dich, aber ich kann dir versichern: Alle Dinge sind möglich bei Gott. Er schenkt dir die Gnade, das Unmögliche zu vollbringen!
Gebet:
„Danke, HERR, dass Deine Güte und Freundlichkeit Menschen zur Umkehr bringen. Ich bekenne, dass ich Menschen nicht mit derselben Freundlichkeit und Geduld begegnet bin, die Du mir erwiesen hast. Stattdessen habe ich an meinem Zorn, meiner Bitterkeit und meinem Groll festgehalten. Bitte hilf mir, dies alles loszulassen. Bitte bringe jetzt all die Menschen in meine Erinnerung, die mich verletzt haben, damit ich ihnen aus ganzem Herzen vergeben kann. In Jesu Namen. Amen.“
Bringe nun jede einzelne Person, die dich verletzt hat, vor Gott und bete wie folgend:
„Im Namen Jesus vergebe ich (Name der Person) für (im Detail was sie getan hat), denn ich habe mich (wertlos, benützt, verachtet, abgelehnt, verlassen,….) gefühlt.“ Lass dabei alle Gefühle in dir hochkommen, auch wenn dies schmerzt. Dieser Prozess kann manchmal Stunden oder sogar Tage dauern.
Du kannst auch eine Liste mit all den Namen schreiben, dann Person für Person vor Gott legen und die Liste danach zerreißen oder verbrennen (bitte lass die Flamme nicht außer Sicht, bis sie erlischt). Manche Menschen schreiben Stunden an so einer Art von Liste, und das ist gut so. Bitte achte besonders darauf, ob du dich vielleicht selbst auf diese Liste setzen sollst. Für manche ist es am schwersten, sich selbst zu vergeben!
Bitte nimm dir für diesen Prozess Zeit, und vertraue Gott, dass Er dir dabei hilft!
Abschließendes Gebet (nachdem du all den Menschen auf deiner Liste vergeben hast):
„HERR, ich entscheide mich hier und heute, nicht länger an meinem Groll festzuhalten. Ich gebe mein Recht auf, mich selbst zu rächen, und ich bitte Dich, dass Du nun beginnst, meine inneren Wunden zu heilen. Danke, dass Du mich freisetzt von jeder Fessel der Bitterkeit und Unvergebenheit. Ich bitte dich, dass Du all diese Menschen, die mich verletzt haben, segnest. In Jesu Namen, Amen.“
„Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet die, die euch verfluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen.“ (Matthäus 5,44)
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Fällt es dir manchmal schwer zu glauben, dass Gott immer gut ist? Wenn Gott gut ist, wie kann Er dann all das Böse in der Welt zulassen? Wie kann ich auf Gottes Güte vertrauen, wenn scheinbar alles in meinem Leben schief läuft? Kümmert Gott sich wirklich um mich? Dieser Bibelleseplan versucht, Antworten auf die eben gestellten Fragen zu finden und möchte dir helfen, in deinem Vertrauen auf Gott zu wachsen.
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Wir möchten uns bei Grace Ministries International für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.graceministriesinternational.org/