Das Leben Jesu, Teil 5/10Beispiel

Fragen zu stellen ist eine gute Gewohnheit, aber...

Als ich jung war, hat mir ein Lehrer einmal verboten, eine Frage zu stellen. Das klingt natürlich seltsam, denn in der Schule sollte man doch dazu ermutigt werden, Fragen zu stellen, oder? Fragen stellen ist immer gut! Aber... die Realität war, dass ich die ganze Zeit Fragen stellte, ohne wirklich aufzupassen. Ich verbarg nur meine eigene Zerstreutheit, indem ich „kluge" Fragen stellte.

In der heutigen Geschichte aus dem Leben Jesu sehen wir, wie Menschen Jesus Fragen stellen, aber Jesus sieht das wahre Herz dahinter.

Die Lehrer Israels hatten eine Frage an Jesus über einen Mann, der von Geburt an blind war. Es wurde an eine Strafe gedacht. Die Blindheit müsse etwas sein, das Gott wegen der Sünden der Eltern getan habe.

Jesus antwortete: „Ihr stellt die falschen Fragen. Und euer Blick ist zu sehr auf die gegenwärtige Wirklichkeit gerichtet, nur auf dieses Leben. Schaut nicht aus der Ferne, sondern seht, was Gott tut."

Statt also Fragen zu stellen, die in die Irre führen, sagt Jesus: „Seht, was Gott tun kann und was Er bereits tut! Versucht also nicht, alles in Frage zu stellen, sondern bittet Jesus, einzugreifen. Jesus heilt den Blinden auf außergewöhnliche Weise. Aber auch dann konnten die Menschen nicht begreifen, was Jesus getan hatte. Sie blieben auf Distanz. Und (in den folgenden Kapiteln) stellen sie immer von neuem Fragen.

Vielleicht geht es dir auch so. Du kannst Fragen haben, aber eine Frage kann dich auch absichern. Es hält die Dinge auf Distanz. Viele Menschen stellen tiefe Fragen über Gott. Warum geschieht das? Warum greift Gott nicht ein? Aber anstatt heute Fragen zu stellen, versuche dich darauf zu konzentrieren, was Gott tut. Und bitte Jesus, Sich einzumischen.