LukasevangeliumBeispiel

SOAP: Lukas 4,18-19

„Der Geist des Herrn ruht auf Mir, weil Er Mich berufen und bevollmächtigt hat. Er hat Mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen. Ich rufe Freiheit aus für die Gefangenen, den Blinden sage Ich, dass sie sehen werden, und den Unterdrückten, dass sie von jeder Gewalt befreit sein sollen. Ich verkünde ihnen ein Jahr, in dem der Herr Seine Gnade zeigt.“

Zur Vertiefung

Laut dem Lukasevangelium waren zu diesem Zeitpunkt von Jesu Dienst bereits viele zum Glauben gekommen und verkündigten, dass Er der Messias war. In den Versen von heute lesen wir zum ersten Mal davon, dass Jesus diesen Anspruch über Sich selbst macht.

Als Jesus den Menschen Seine Bestimmung erklärte, waren sie beeindruckt und angetan. Doch Jesus kannte ihre Herzen und forderte sie heraus, indem Er ihr Verhalten von Exklusivität und Überlegenheit ans Licht brachte. Jesus spricht über zwei Ereignisse im Alten Testament, bei denen die Nichtjuden Gottes Wort hörten und voller Glauben darauf reagierten. Mit diesen Beispielen sollten sich die Juden keineswegs abgelehnt fühlen, vielmehr sollte deutlich werden, dass die Nichtjuden in Gottes Plan der Erlösung eingeschlossen waren. Die Menschen aus Nazareth waren daraufhin in Rage und trieben Jesus aus der Synagoge. Obwohl Er von ihnen abgelehnt wurde, gab es genügend andere Menschen und Nichtjuden in Israel, die Ihn annehmen würden.

Die Reaktion der Menschen aus Nazareth war insofern keine Überraschung, wenn man bedenkt, dass die Juden des ersten Jahrhunderts eine tiefverwurzelte Abneigung gegenüber Nichtjuden hatten. Wenn Jesus also der wahre Messias war, würde Er die Gefangenen und Unterdrückten befreien. Zu der damaligen Zeit wurden die Juden von den Römern, die eine nichtjüdische Nation waren, unterdrückt. Warum also sollte der Messias ihren Feinden und Unterdrückern ebenfalls Seine Erlösung anbieten?

Gottes Erlösung, die wir durch Christus empfangen, ist erstaunlich. Er schenkt uns die Gute Nachricht. Er wird uns eines Tages von aller geistlichen oder körperlichen Knechtschaft befreien. Manches davon erleben wir noch hier auf der Erde, aber die völlige Befreiung erleben wir spätestens im Himmel. Er macht die körperlich Blinden sowie die geistig Blinden wieder sehend. Er bietet denen, die körperlich, systematisch, emotional oder durch Sünde unterdrückt werden, neue Freiheit.

Gott schenkt uns Sein Wohlwollen. Durch Jesus haben alle, die an Ihn glauben, absolute und vollkommene Erlösung. Wir sind weder durch unseren Stand, unsere Gesundheit, unser Geschlecht, unsere Herkunft oder unseren Einfluss begrenzt. Wir sollten also immer bedenken, wenn wir der Welt von Christus erzählen, schließt Seine Erlösung auch unsere Feinde mit ein. Mögen wir die gute Nachricht mit derselben Liebe und Großzügigkeit weitergeben, mit der Gott uns begegnet ist, als wir noch Seine Feinde waren.