Gebetswoche für die Einheit der Christen 2017Beispiel
Gott hat uns mit sich versöhnt (2 Kor 5,18-19)
Impulse
Versöhnung hat zwei Seiten, sie ist faszinierend und erschreckend zugleich. Sie wirkt anziehend: Wir sehnen uns nach Versöhnung – Versöhnung mit uns selbst, mit anderen und zwischen unseren verschiedenen konfessionellen Traditionen. Aber wir sehen auch den Preis und schrecken davor zurück. Denn Versöhnung bedeutet Verzicht auf den eigenen Macht- und Geltungsanspruch. In Christus versöhnt Gott uns gnädig mit sich, obwohl wir uns von ihm abgewandt haben. Gottes versöhnendes Handeln geht sogar noch darüber hinaus: Gott versöhnt nicht nur die Menschen, sondern die ganze Schöpfung mit sich.
Im Alten Testament erweist Gott sich gnädig und barmherzig gegenüber seinem Volk, mit dem er einen Bund schließt. Dieser Bund besteht noch immer: „Denn unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt.“ (Röm 11,29) Jesus, der den neuen Bund in seinem Blut schloss, war ein Sohn Israels. Dieser Tatsache sind unsere Kirchen allzu oft in ihrer Geschichte nicht gerecht geworden. Nach dem Holocaust sehen es die Kirchen in Deutschland als ihre besondere Aufgabe an, Antisemitismus zu bekämpfen. Ebenso sind alle Kirchen dazu aufgerufen, Versöhnung in ihren Ländern zu fördern und Widerstand gegen alle Formen der Diskriminierung zu leisten, weil wir alle dem Bund Gottes angehören.
Fragen
Was bedeutet es für uns als christliche Gemeinschaften, zu Gottes Bund zu gehören?
Mit welchen Formen der Diskriminierung müssen sich die Kirchen heute in ihrer jeweiligen Gesellschaft auseinandersetzen?
Gebet
Barmherziger Gott,
aus Liebe hast du einen Bund mit deinem Volk geschlossen.
Gib uns die Kraft, allen Formen der Diskriminierung zu widerstehen.
Erfülle uns mit Freude durch das Geschenk deines Bundes
und führe uns zu größerer Einheit.
Durch Jesus Christus, unseren auferstandenen Herrn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.
Liedvorschläge
Komm in unsre stolze Welt, Herr, mit deiner Liebe Werben (EmK 330)
Liebe, komm herab zur Erde! Die du nicht von dieser Welt (EmK 323)
Amazing grace (F&L 323)
Mein Mund besinge tausendfach den Ruhm des Herrn der Welt (EmK 297)
Jauchzet ihr Himmel, frohlocket ihr Engel in Chören (GL 251 / EG 41)
Fröhlich soll mein Herze springen (GL 735 / EG 36)
Lobt Gott, ihr Christen alle gleich (GL 247 / EG 27)
Freu dich Welt, der Herr ist da (F&L 18)
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Mindestens einmal im Jahr werden Christinnen und Christen erinnert an Jesu Gebet für seine Jünger „damit sie alle eins seien [...], damit die Welt glaube“ (vgl. Joh 17,21). Für das Jahr 2017 nehmen die Texte, von einer deutschen Arbeitsgruppe erarbeitet, einen Abschnitt aus dem 2. Korintherbrief unter dem Motto "Versöhnung - die Liebe Christi drängt uns" (2 Kor 5,17-21) auf.
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Vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem ÖRK durch seine Kommission für Glauben und Kirchenverfassung gemeinsam veröffentlicht. Übersetzung: Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland. Weitere Informationen findest du unter: www.oikoumene.org/gebetswoche