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Tag 4 – Die B-Seite des Lebens

Heutzutage hören wir Musik meist mit Kopfhörern als Streaming über das Smartphone. Alles ist digital. Früher gab es Kassetten, Tonbänder und Vinyl-Schallplatten. Aber nur bei Schallplatten gab es mehr als eine Art der Aufzeichnung.

Vielleicht bist du nicht alt genug, um die Zeit zu kennen, als die Lieder auf 45er-Single-Schallplatten aufgenommen wurden. Im heutigen Digitalzeitalter mag es schwerfallen zu glauben, dass es einmal diese kleinen Platten zu kaufen gab, auf denen zwei Lieder waren – ein Lied auf Seite A und das andere auf Seite B.

Ein Album waren zehn oder zwölf Lieder auf einer 33er-Langspielplatte, aber die Aufnahme eines einzelnen Liedes gab es auf 45er-Singleplatten. Beide Arten von Schallplatten konnten auf einem Plattenspieler abgespielt werden, aber für die 45er brauchte man einen Adapter, weil das Loch in der Mitte größer war als bei einem Album.

Der Song, von dem die Plattenfirma dachte, er würde ein Hit werden, befand sich auf Seite A. Der andere Song auf Seite B war im Grunde ein Abfallprodukt. Aber manchmal wurde der auf Seite B später der eigentliche Hit.

Einige der größten Hits waren „B-Seite“-Aufnahmen. „I Saw Her Standing There“ von den Beatles, „We Will Rock You“ von Queen, „Hound Dog“ von Elvis Presley, „Super Freak“ von Rick James und „You Can't Always Get What You Want“ von den Rolling Stones.

In Apostelgeschichte 16,6–7 heißt es über Paulus und seine Gefährten: „Nach ihrem Aufenthalt in Lystra zogen sie durch den phrygischen Teil der Provinz Galatien. Denn der Heilige Geist hatte sie erkennen lassen, dass sie in der Provinz Asia Gottes Botschaft noch nicht verkünden sollten. Auch als sie in die Nähe von Mysien kamen und weiter nach Norden in die Provinz Bithynien reisen wollten, erlaubte es ihnen der Geist von Jesus nicht.“

Gott hielt Paulus' A-Seite an, von der dieser dachte, dass sie erfolgreich sein würde, und fand er sich stattdessen mit der B-Seite in Mazedonien wieder. Aber das veränderte die Geschichte. Das Christentum kam von Asien nach Europa. Die Gemeinde fasste in Europa Fuß und verbreitete sich dann über die ganze Welt.

Das wäre nie passiert, wenn Paulus nicht begeistert und positiv auf die Änderung seiner Pläne reagiert hätte. Er hätte wütend auf Gott sein oder sich selbst bemitleiden können. Er hätte zähneknirschend nach Europa gehen können, ohne sich voll für seine Arbeit einzusetzen. Er aber gründete in vielen Städten Gemeinden.

Vielleicht bist du wie Paulus in einer Situation, die so nicht vorgesehen war. Sie ist völlig anders, als du geplant hattest. Aber Gott kann sie dazu gebrauchen, einen größeren Erfolg und eine größere Wirkung zu erzielen, als du dir je erträumt hättest.

Du kannst nicht vorher wissen, was Gott mit deiner B-Seite tun wird.