Wie geht es deiner SeeleBeispiel

Worauf hofft deine Seele?

Hast du dich schon einmal gefragt, warum man auf Geburtstagskuchen Kerzen stellt, um sie dann auszupusten? In keiner anderen mit Essen verbundenen Situation unseres Lebens und unserer Kultur kommt es vor, dass wir jemanden auffordern, über unser Essen zu pusten. Ich gehe nicht in ein Steakhaus und sage dem Kellner: „Ich hätte mein Steak gerne Medium. Und könnten Sie bitte darüber pusten? Medium gegart, mit einer Prise Speichel“.

Dennoch ist dies ein wesentlicher Bestandteil von Geburtstagsfeiern. Da ist doch etwas grundlegend verkehrt. Ich habe gesehen, wie Erwachsene von Torten gegessen haben, auf die ihr Vierjähriger gepustet hat. Stell dir das mal vor. Wenn du jemals gesehen hast, wie ein kleines Kind Kerzen ausbläst, weißt du, dass das nicht nur Luft ist, die über das Gebäck strömt.

Es gibt bei Geburtstagsfeiern noch eine andere Tradition, die ebenso irritierend ist wie das Ausblasen von Kerzen: das Wünschen. Ist das wirklich bis zu Ende gedacht? Ich erinnere mich noch an meinen dreizehnten Geburtstag. Ich ging in die siebte Klasse, und Chelsea, die jetzt meine Frau ist, war auf meiner Party. Als ich die Kerzen ausblies, beugte meine Mutter sich zu mir herunter und fragte: „Hast du dir etwas gewünscht, Junge?“

Ich hatte mir etwas gewünscht: Ich wünschte mir, Chelsea würde mich küssen. Aber das habe ich meiner Mutter nicht gesagt. Ich sagte nur: „Ja, Mom.“ Doch ich wünschte und hoffte auf einen Kuss von meinem Schwarm.

Das geschah nicht. Na ja, eigentlich schon – als wir geheiratet haben, hat sie mich auf jeden Fall geküsst, und noch mehr. Aber ich denke hier an das Hoffen auf einen Kuss wie in meiner siebten Klasse.

Ich kenne keinen Menschen, der die Erfüllung eines Traumes auf die Macht eines Geburtstagswunsches zurückführt. Wenn wir allerdings nicht aufpassen, laufen wir Gefahr, die so wichtige Komponente der Hoffnung ein wenig wie Geburtstagswünsche zu betrachten.

Wir glauben alle an die Hoffnung, schätzen sie und fördern sie. Daran ist nichts auszusetzen. Vor allem Menschen, die Jesus nachfolgen, sollten Hoffnungsträger sein. Aber seien wir ehrlich. Wie soll uns die Hoffnung helfen? Sollte die Hoffnung etwa mehr sein als ein Geburtstagswunsch? An und für sich kann die Hoffnung keine Mutlosigkeit besiegen. Sie kann unsere Umstände nicht ändern. Sind der Hoffnung jemals Arme und Beine gewachsen und hat sie uns gerettet? Letzten Endes ist das Hoffen auf Hoffnung überhaupt keine Hoffnung.

Die Seele des Menschen braucht Hoffnung, aber wir müssen sicherstellen, dass unsere Hoffnung auf etwas Größerem beruht als auf Wunschdenken. Die Hoffnung ist nur so stark, wie das, womit sie verbunden ist.

Und genau das macht unsere Hoffnung auf Jesus zu einem so sicheren Ort unserer Seelen. Der Hebräerbrief schreibt: „Gottes Zusage und Sein Eid ermutigen und stärken alle, die an der von Gott versprochenen Hoffnung festhalten. Diese Hoffnung ist für uns ein sicherer und fester Anker, der hineinreicht in den himmlischen Tempel, bis ins Allerheiligste hinter dem Vorhang. Dorthin ist uns Jesus vorausgegangen.“ (Hebräer 6,18–20 Hfa)

Unsere Hoffnung als Jünger Jesu ist unter allen anderen Hoffnungen der Welt einzigartig. Sie ist nicht an Gefühle, Pläne, Beziehungen oder finanzielle Sicherheit gebunden, sondern an Jesus. Unsere Seelen haben einen sicheren, festen und unverrückbaren Anker, an den wir uns binden können. Sein Name ist Jesus und unsere Hoffnung auf Ihn zu setzen ist niemals falsch.

Zum Nachdenken

Was hast du dir schon alles gewünscht, das nicht in Erfüllung gegangen ist?

Warst du schon einmal ohne Hoffnung? Wie wirkte sich das auf deine Seele aus, vor allem, nachdem du über längere Zeit ohne Hoffnung gewesen bist?

Warum ist Jesus für unsere Seelen die beste Quelle der Hoffnung?