Wie Gott deine Wunden heiltBeispiel
Wenn der Schmerz wiederkommt
„Warum hören meine Schmerzen nicht auf? Warum wollen meine Wunden nicht heilen? Du hast mich enttäuscht, du bist wie ein Bach, der versiegt.“ Jeremia 15,18 (HFA)
Der Prophet Jeremia leidet. Er ist dem Ruf Gottes gefolgt und wird nun dafür verfolgt. Er ist von Gott enttäuscht und bringt seine Trauer vor Ihn.
Wie man in den vorangegangenen Kapiteln sehen kann, bringt er immer wieder seine Schmerzen und Wunden vor Ihn, doch sie wollen nicht heilen. Bis er schließlich glaubt, von Gott verlassen zu sein.
Häufig nistet sich dieses Gefühl in uns ein, wenn Dinge länger brauchen, als wir uns das vorgestellt haben. Wir sind von uns enttäuscht, weil wir etwas immer noch nicht gelernt oder verarbeitet haben oder von Gott enttäuscht, weil Er unsere Situation einfach nicht ändert. Vielleicht kennst du dieses Gefühl. So auch Jeremia. In der Bibel lesen wir, wie er immer wieder darum kämpfte, diese Zweifel, die in ihm aufstiegen, loszuwerden und Gott zu vertrauen. Es fiel ihm alles andere als leicht. Etwas in ihm muss weiterhin gewusst haben, dass Gott Seine Kinder nicht verlässt: Jeremia wandte sich an seinen Schöpfer, obwohl für ihn nur noch die Erklärung übrig blieb, dass Gott ihn verlassen haben musste. Er brachte alles vor Ihn. Immer wieder.
Besonders herausfordernd ist es, wenn Dinge wieder auftauchen, die wir längst für abgehakt gehalten hatten. Das hatten wir doch schon einmal gelernt oder verarbeitet. Warum nur kommt das Thema wieder?
Um eine Antwort auf diese Frage erahnen zu können, möchte ich eine Geschichte aus meinem Leben erzählen: Ich habe früher geraucht. Irgendwann bekam ich durch verschiedene Gespräche und Gedanken den Eindruck, dass Gott von mir möchte, dass ich mit dem Rauchen aufhöre. Ich hatte darauf so überhaupt keine Lust und sagte aufmüpfig, wie ich manchmal mit Gott rede: „DU willst ja, dass ich damit aufhöre, also musst DU mir die Lust am Rauchen nehmen.“ Damit hatte ich also schön die Verantwortung wieder an Gott abgetreten und frönte meinem Laster fröhlich weiter.
Nur hatte ich da die Rechnung nicht mit Gott gemacht! Ich glaube, es war zwei Tage später: Als ich mir auf dem Weg zur Arbeit genüsslich die erste Zigarette des Tages ansteckte, überkam mich mit dem ersten Zug ein wahrer Ekel vor dem Qualm, der sich in meiner Lunge ausbreitete.
Da damit jede Argumentation hinfällig war, nahm ich also die glimmende Zigarette, drückte sie aus und warf sie mitsamt der Packung in den Müll. Jedes Mal, wenn mir danach Zigarettenrauch in die Nase zog, rümpfte ich angewidert ebendiese. Etwa zwei Jahre lang ging das so. Doch mit einem Mal bekam ich wieder richtig Lust auf Zigaretten. Wenn ich den Rauch an jemand anderem roch, war ich sehr versucht, selbst eine anzustecken. Was war passiert? Hatte Gott mich verlassen?
Ich bin davon überzeugt, dass Er mich nicht verlassen hat. Ich glaube, dass Gott mir für die Zeit, in der ich es brauchte, eine Hilfe gegeben hat. In der Zeit, in der ich es nicht selbst geschafft hätte, auf eigenen Beinen zu stehen, gab Er mir eine Krücke, mit der ich vor mich hinhumpeln konnte. Da meine Sucht aber nach und nach unwichtiger und ich kräftiger und widerstandsfähiger wurde, nahm Er mir diese Gehhilfe wieder. Sie war überflüssig geworden. Ich brauchte sie nicht mehr, um auf das Rauchen zu verzichten. Nicht nur das, ich denke sogar, dass sie mir auf Dauer geschadet hätte. Wenn ich mich dauerhaft weiter auf diese Krücke gestützt hätte, hätte ich wahrscheinlich irgendwann einen krummen Rücken bekommen. Nach anfänglicher Überwindung und enorm geforderter Willensstärke wurde es für mich mit den Jahren dann auch ohne Gehhilfe ein Leichtes, nicht zu rauchen. Inzwischen lebe ich zehn Jahre ohne.
Ich glaube, dass Gott nach diesem „Gehhilfen-Prinzip“ häufiger wirkt. Wenn du also an einem Punkt bist oder kommst, an dem du dich von Gott verlassen fühlst oder glaubst, dich nur noch im Kreis zu drehen, vielleicht ist es Gott, der dir eine Krücke nimmt. Vielleicht ist es Gott, der weiß, dass du bereit bist, den nächsten Aspekt dieses Schmerzes zu tragen und zu verarbeiten, um auf deinem Weg von der Wunde zum Wunder einen Schritt weiterzukommen.
Tipp: Nimm dir noch einmal Zeit, deine Gedanken vor Gott zu bringen. Danke Ihm, dass Er genau weiß, wann der richtige Zeitpunkt ist, den nächsten Schritt zu gehen.
Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Gott heilt seelische Wunden. Unabhängig davon, was du erlebt hast oder wie tief dein Schmerz ist. Gott möchte dein Heiler sein! Dieser Leseplan beschäftigt sich an 5 Tagen damit, wie Gott seelische Wunden heilt, was unsere größte Verletzung ist und was Heilung nicht ist. Wenn du unter einer bestimmten Wunde sehr leidest, kann es sinnvoll sein, diesen Plan „Schritt für Schritt“ oder nach einer Weile ein weiteres Mal zu lesen.
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Wir möchten uns bei CBN Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://cbndeutschland.org/