Corrie Ten Booms Weihnachtserinnerungen Beispiel

Weihnachten in Ravensbrück

„Die Soldatenstiefel, die beim Marschieren so laut dröhnen, und all die blutverschmierten Kampfgewänder werden ins Feuer geworfen und verbrannt.“ – Jesaja 9,4

Es ist Weihnachten 1944 und Corrie befindet sich in der Krankenbaracke. Betsie ist vor 11 Tagen gestorben. Einen Tag nach Betsies Tod steht Corrie in der Schlange zum Appell und in ihrem Herzen herrscht große Trauer. Dunkelheit umgibt sie. Dann hört sie ihren Namen und erfährt, dass sie freigelassen ist! Jetzt braucht sie nur noch eine Gesundheitserklärung vom Lagerarzt, um Ravensbrück tatsächlich verlassen zu dürfen. Der Arzt braucht nicht viel Zeit für seine Diagnose: „Ödem“. Also geht Corrie in die Krankenbaracke und versucht, ihre Beine so gut wie möglich hochzulegen, damit die Wassereinlagerungen zurückgehen.

Das Stöhnen, Ächzen und Jammern der kranken und sterbenden Frauen ist herzzerreißend. Die Krankenschwestern äffen die Frauen zynisch nach. Einige Frauen fallen aus den engen Betten, die sie mit anderen Kranken und Sterbenden teilen müssen, und sterben dann auf dem Boden. Andere Frauen schreien nach der Bettpfanne, aber niemand hilft ihnen. Schließlich steht Corrie aus ihrem Bett auf und hilft den Frauen. Sie versucht, ihnen von Christus, Seinem Kommen in eine gefallenen Welt, zu erzählen und dass Er Sieger ist, aber niemand interessiert sich dafür. Sie wird sogar verhöhnt.

Dann hört Corrie ein kleines Kind weinen: „Mama, komm zu Oelie, Oelie fühlt sich so allein!“ Corrie geht zu dem Mädchen. Das Mädchen ist abgemagert und wurde operiert. Die Operationswunde auf ihrem Rücken ist mit Toilettenpapier bedeckt. Corrie sieht, dass sie im Sterben liegt, setzt sich neben das Mädchen und erklärt: „Oelie, Mama kann nicht kommen, aber weißt du, wer bereit ist zu kommen: der Herr Jesus. Er kam als kleines Baby auf diese Welt und hat uns später von allem Unrecht und allen Sünden erlöst. Oelie darf in den Himmel kommen, und Jesus ist gerade dort und bereitet ein kleines Haus für Oelie vor.“ Corrie fragt das Mädchen, ob sie versteht, was Corrie ihr erzählt, und das Mädchen beschreibt Corrie das kleine Haus, das Jesus für sie vorbereitet, und dass es dort keine Kriegerstiefel und keine Soldaten geben wird, die anderen wehtun wollen. „Dort werde ich Jesus sehen.“ Dann falten beide ihre Hände und danken dem Herrn Jesus.

Jetzt weiß und versteht Corrie, warum sie warten und dieses Weihnachten in Ravensbrück verbringen musste. Noch vor Jahresende erhält sie ihre Gesundheitserklärung und kehrt in die Niederlande zurück.

Zum Nachdenken

Es können noch so viele stampfende Kriegerstiefel und blutüberströmte Gewänder sein, der Tag wird kommen, an dem sie alle verbrannt werden: Denn uns ist ein Kind geboren und die Herrschaft liegt auf Seinen Schultern!

Gebet

Herr, hilf uns, Deine ewige Herrschaft zu feiern, die stärker ist als jede Bedrohung im Hier und Jetzt.

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Corrie ten Booms Weihnachtserinnerungen

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Corrie ten Boom und ihre Familie für den Widerstand in den Niederlanden. Sie selbst lebte von 1892-1983. Sie halfen etwa 800 Menschen, viele davon Juden. Corrie wurde verraten und verbrachte 10 Monate im Gefängnis in Scheveningen und in den Konzentrationslagern Vught und Ravensbrück. Nach dem Krieg reiste sie um die ganze Welt, um anderen von Gottes Liebe, Vergebung und Gnade zu erzählen. Corrie stammte aus einer gläubigen Familie, die viele Generationen zurückreichte. Die Bibel hatte einen zentralen Platz in ihrem Leben. Der Herr Jesus Christus, der das lebendige Wort Gottes ist, sprach zu den ten Booms durch das geschriebene Wort Gottes. Sie lasen täglich die Bibel und kannten viele Bibelverse auswendig.

Dientje Wiersma macht Führungen im Corrie ten Boom Haus in Haarlem in den Niederlanden und hat diesen Leseplan verfasst. Sie bezog Bibelverse, die für die Familie sehr wichtig waren, mit ein und schrieb sowohl über die Bedeutung als auch die Anwendung dieser Verse im Leben der Familie ten Boom.

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