Besinnung auf WeihnachtenBeispiel
Seht, wer gekommen ist
Die romantische Szene der Hirten, die um die Krippe herum versammelt sind, wäre den Hirten unter anderen Umständen wohl entgangen. Sie waren nicht gerade die erste Wahl, wenn es etwas Bedeutsames zu feiern gab. Hirten standen in der gesellschaftlichen Rangordnung weit unten, sie gehörten sozusagen zur Unterschicht. Weder ihre Arbeit noch ihr Lohn war besonders prachtvoll.
Was die Ankündigung der Geburt des Heilands betrifft, hätte es schon einen mutigen Propheten gebraucht, um die Beteiligung der Hirten vorzuschlagen, geschweige denn das Erscheinen der himmlischen Heerscharen vor ihnen. Königliche Verehrer von weit her, vielleicht. Aber die Hirten aus der Gegend wohl kaum. Und trotzdem erschienen ihnen die Engel in dieser kalten, sternenklaren Nacht und verkündeten ihnen „eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird“. Sie wurden eingeweiht in den Ratschluss des Herrn.
Wir müssen nicht jemand Besonderes sein, um an Gottes Ratschluss und Weisheit teilzuhaben. Gott offenbart sich, wem Er will, und das sind oft nicht die Qualifizierten oder mit religiösen Privilegien versehenen, wie aus der Schrift hervorgeht. Ein offenes und suchendes Herz, eine dienende Haltung, ein demütiger Geist: das ist es, worauf Gott schaut.
Und vielleicht besaßen die Heiligen Drei Könige genau diese Eigenschaften, denn ihre Beteiligung ist noch merkwürdiger. Sie waren höchstwahrscheinlich Astrologen. Das ist manchen von uns unangenehm, ist doch die Astrologie bestenfalls eine erbärmliche Pseudowissenschaft. Aber Gott ist an unser Urteil nicht gebunden und es gibt Menschen in den unterschiedlichsten Umständen, die „darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen.“ Koryphäen im Glauben, wie C.S. Lewis, vertraten die Ansicht, dass es in allen Kulturen Zeichen gibt, die die Menschen auf die Erkenntnis Gottes und auf die Themen Gerechtigkeit und Gericht hinweisen, seien sie auch unvollkommen und unvollständig.
Etwas an einem bestimmten Stern wies diese Männer hin auf den Stern Davids, den hellen Morgenstern. Und so machten sie sich mit großer Erwartung auf den langen Weg nach Bethlehem. Was für einen König würden sie treffen?
Es ist festzuhalten, dass wir nicht wissen, wie viele weise Männer genau kamen. Es könnten drei gewesen sein, aber das steht nicht ausdrücklich geschrieben. Von drei Gaben ist die Rede, nicht von drei weisen Männern. Es ist außerdem unwahrscheinlich, dass sie zur Geburt anwesend waren. Sie kamen erst später, bis zu zwei Jahre, wenn wir berücksichtigen, dass Herodes alle Jungen unter zwei Jahren töten lassen wollte.
Davon abgesehen sehen wir, wie der König Jesus von diesen weisen Männern aus dem Osten angebetet wird. Die Ehre, die Ihm gebührte, kam von Menschen weit außerhalb des Bundes. Sie beteten den Jungen an, den König der Juden, und schenkten Ihm Gaben, die eines Königs würdig waren. Sie waren mit Freude erfüllt, als sie den wahren König anbeteten.
An dieser Stelle, bei Anbetung und Staunen, schließen wir unsere Überlegungen ab. Wie die weisen Männer beten wir den König an, den Gott erwählt hat. Zu Seinem Stern sollten wir eilen und Ihm unser Leben als Geschenk übergeben. Auch wir dürfen große Freude erwarten.
Dir und deiner Familie ein frohes Weihnachtsfest, wenn ihr zusammenkommt, um die Geburt unseres Herrn Jesus Christus zu feiern.
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Die Heilige Schrift
Über diesen Leseplan
Unsere Weihnachtsgeschichte beginnt mit der Verkündigung des Engels an Maria und endet mit dem Besuch der Heiligen Drei Könige. In meinen Überlegungen und Ausführungen zur Weihnachtsgeschichte beziehe ich mich hauptsächlich auf das Lukasevangelium als das umfassendste aller Evangelien.
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