Weisheiten aus Geschichten des Alten Testaments Beispiel
Gideon
Die heutige Geschichte stammt ebenfalls aus dem Buch Richter. Wir wollen zumeist, dass die Außenseiter, die Helden, von denen es am wenigsten erwartet wird, gewinnen. Und genau so geschah es auch im Kampf Gideons gegen die Midianiter.
Wie wir bereits an Tag 2 festgestellt haben, lebten die Israeliten in einem äußerst gefährlichen Kreislauf der Sünde. Zu dieser Zeit war Gideon Israels Richter und das Volk wurde schon sieben Jahre lang von den Midianitern unterdrückt. Die Midianiter gingen so grausam mit den Israeliten um, dass diese am Verhungern waren. Und da erinnerten sie sich an Gott – wieder einmal.
Gott schickte Seinem Volk einen Propheten und tadelte sie dafür, dass sie unechte fremde Götter anbeteten. Daraufhin erschien ein Engel des Herrn vor Gideon. Der nannte ihn einen „starken Kämpfer“ (Richter 6,12). Offensichtlich davon überrascht fragte Gideon ihn, warum Gott sie im Stich gelassen habe.
Gott trug ihm auf, Israel aus der Hand der Midianiter zu retten. Gideon zweifelte mehrfach an Gott. Doch Gott versicherte ihm, dass Er mit ihm wäre und Sein Wort halten wird. Schließlich schlug Gideon den Weg ein, zu dem Gott ihn berufen hatte.
Gideon hatte 22.000 Männer, doch Gott sagte, das wären zu viele. Letzten Endes wurden die 22.000 auf 300 Mann reduziert, die gegen eine Streitkraft von Tausenden von Midianitern kämpfen sollten. Durch diesen Gehorsam und ihr Vertrauen auf Gott siegten die von Gideon angeführten Israeliten. Es gibt einiges, was wir aus dieser Geschichte lernen können:
Gott ist für keines unserer Probleme verantwortlich
Als der Engel des Herrn Gideon das erste Mal erschien, zweifelte Gideon an Gott und warf Ihm praktisch vor, dass Er Sein Volk verlassen habe. Doch wir können eindeutig erkennen, dass die Taten des Volkes zu ihrer Unterdrückung und Not führten. Sie entschieden sich zu tun, „was dem Herrn missfiel“ (Richter 6,1). Es wäre also für jeden von uns klug, unsere Entscheidungen zu überprüfen, um zu sehen, was wir verändern müssen. Gott zu beschuldigen ist nicht die Lösung.
Gott hat Geduld, wenn wir zweifeln
Gideon fragte Gott, wo bist Du? Er zweifelte daran, dass Gott ihn brauchen wollte, er bat Gott zweimal um einen Beweis, dass Er es wirklich sei, und er behauptete, dass er nicht genug Männer hätte, um die Schlacht zu gewinnen. Selbst nachdem Gott ihm zweimal gesagt hatte, dass Er ihm den Sieg über die Midianiter schenken würde, zweifelte er weiterhin. Doch jedes Mal antwortete Gott geduldig und freundlich auf seine Zweifel und Fragen. Gott gab ihn nicht auf, nicht bei einem Zweifel und nicht bei vielen. Er verstand die menschlichen Probleme Gideons. Gott kennt uns! Er kennt unsere Schwächen. Er weiß, dass wir selbst dann noch Angst haben können, wenn wir Seine Stimme hören. Er weiß, dass wir nicht das sehen können, was Er sieht. Er ist so voller Gnade und Güte!
Gott hat Macht, mehr als genug
Gott nahm einen ängstlichen, zweifelnden Mann namens Gideon, der nicht dazu ausgerüstet war, und ließ ihn mit einer Armee von 300 Männern tausende von Midianitern besiegen. Würde Er nicht für uns das Gleiche tun? Wir mögen uns schwach fühlen, aber wenn wir mit Seiner Kraft unterwegs sind, werden wir wahrscheinlich nicht scheitern, sondern siegen! Gottes Wort sagt, dass wir Ihm vertrauen können. Gibt es irgendetwas, dass zu schwer für Ihn ist?
Über diesen Leseplan
Das Alte Testament ist manchmal schwer zu verstehen. Aber es enthält viele Geschichten voller Weisheiten, die wir im Leben anwenden können. In diesem fünftägigen Plan werden wir uns in einige Geschichten des Alten Testaments vertiefen. Manche mögen bekannt sein, andere weniger. Wir werden neue Einsichten bekommen, die uns herausfordern und unseren Glauben wachsen lassen.
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