42 Tage Leben für meine FreundeBeispiel

42 Tage Leben für meine Freunde

Tag 2 von 42

2.Tag - Aufmerksamkeit für den Einzelnen
Kurzandacht zu Lukas 15,4-7

Ein guter Hirte hatte 100 Schafe, doch eines ging verloren. Er suchte das verlorene Schäflein, bis er es wieder fand. Hierfür ließ er sogar die restlichen 99 Schafe zurück. 

Wie töricht!“, würden manche sagen. „Was ist dieses eine Schaf schon Wert im Vergleich zu den verbleibenden 99?! Was, wenn ein Wolf käme und würde unter den 99 wüten, dann wäre der Schaden doch viel grösser, als wenn man das eine, das verloren ging, nie mehr finden täte!“ 

Doch nicht für diesen Hirten! Er weiß, dass die 99 aufeinander schauen können. Schließlich hat er ihnen dies beigebracht, hat ihnen gesagt, dass man in einer Familie zusammenhalten muss, dass einer für den anderen sorgt. Aber das einsame und verlorene Schaf hat niemanden, der ihm hilft! So durchstreifte der gute Hirte das ganze Land, bis er sein Schäflein wieder fand. Und als er es findet, ist seine Freude darüber überschwänglich. Er packt es auf seine Schulter und trägt es behutsam nach Hause. Dort verkündigt er allen seine große Freude über das wieder gefundene Schäflein. Nun ist die Herde wieder komplett. Ein Happy End!

Unumstritten liegt die Hauptaussage dieser Geschichte darinnen, dass sich Gott über jeden, der verloren geht und wieder zu Ihm zurückkehrt, unglaublich freut! Gott ist gnädig gegenüber dem, der Seine Gemeinschaft verlässt. Wie der Vater den verlorenen Sohn schon von weitem sah und mit offenen Armen auf ihn zuging, so wendet sich Gott auch dir zu, wenn du dich von Ihm getrennt hast und von Ihm weggelaufen bist. Dies ist eine wunderbare und hoffnungsvolle Wahrheit und ich bin dankbar, dass Gottes Gnade für uns alle ausreicht, selbst wenn wir immer wieder auf der Strecke bleiben und Gefahr laufen, verloren zu gehen.

Ich möchte mich in dieser Andacht jedoch weniger auf das verlorene Schäflein konzentrieren, sondern auf die zurückgebliebenen 99. Ich möchte obige Geschichte aus deren Perspektive beleuchten.

Der gute Hirte hatte also 100 Schafe und das verlorene Schäflein war eines davon. Es lief wahrscheinlich davon. Doch warum ist es weggelaufen und warum hat niemand etwas dagegen unternommen? Hätten nicht die 99 verbleibenden Schafe aufeinander Acht geben müssen? Wie konnte es passieren, dass keinem aufgefallen war, dass eines fehlte? Schließlich ließ der gute Hirte die 99 alleine zurück, um das Verlorene zu suchen. Er vertraute offenbar darauf, dass die 99 während seiner Abwesenheit füreinander sorgen und aufeinander aufpassen würden. 

An diesem Punkt möchte ich die Metapher verlassen und den Sprung ins reale Leben wagen. Natürlich steht die Schafherde für die Gesellschaft der Gläubigen und Jesus ist der gute Hirte, der uns dazu ermahnt hat, aufeinander Acht zu geben, damit niemand verloren geht. Tun wir das als Privatpersonen, als Gemeinde, als Gesellschaft?

Ich glaube, dass unser Herden-Zusammenhalt gerade in den vergangenen Monaten stark auf die Probe gestellt wurde, gleichermaßen unser Glaube, unser Vertrauen in Gott, unsere Beziehungen - quasi unser ganzes Lebensfundament! 

Lasst uns darum eine Familie sein, die trotz Social Distancing zusammen bleibt und sich gerade für die Schwachen, die Bedürftigen, die Stillen und Verängstigten, die Randständigen und die Einsamen stark macht. Und auch wenn wir uns zurzeit nicht in der gewohnten Weise treffen können, hoffe ich, dass wir durch aktuelle Herausforderungen für die Not anderer sensibilisiert werden und somit - wenn dann die Krise überwunden ist - mit Überzeugung bekräftigen können, dass uns dieses Ereignis persönlich und als Gemeinde weiter gebracht hat, uns sogar zu besseren Menschen und reiferen Christen gemacht hat.

Ich möchte euch dazu ermutigen, eine Herde von Schafen zu sein, die aufeinander Acht gibt, füreinander da ist und zueinander steht. Und wenn jemand verloren geht, davon läuft oder auf der Strecke bleibt, so wollen wir diesen Menschen nachgehen und sie zurück in ihre Herde bringen. Lasst uns Gott dabei helfen, Seine verlorenen Schafe wieder zu finden und ihnen ein Zuhause, einen Platz in der Herde zu geben! Schließlich haben wir die Gute Nachricht und die Gemeinschaft in der Gemeinde nicht für uns gepachtet, sondern sie wurden uns mit dem Auftrag anvertraut, großzügig zu teilen und der Herde ständig neue Schafe beizuführen. Und ich denke, dass das Potential hierzu nie grösser war als zu gegebener Zeit! 

Seid reich gesegnet mit der Fülle des HERRN!

Stefan B.

Die Heilige Schrift

Tag 1Tag 3

Über diesen Leseplan

42 Tage Leben für meine Freunde

Herzliche Gratulation! Du stehst vor einem 42-tägigen Abenteuer. Ein Abenteuer, das uns alle hoffentlich näher an Gottes Herz und näher zu den Menschen bringt, die Gott am Herzen liegen. Jesus hat dich und mich auserwählt, Seine Botschafter zu sein. Der Leseplan der Pfimi Burgdorf basiert auf dem Material „42 Tage Leben für meine Freunde“. Herausgeber davon ist Reto Pelli, Kirche im Prisma Rapperswil-Jona.

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Wir möchten uns bei Pfimi Burgdorf für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: http://pfimi-burgdorf.ch