Die Trauer überleben: Andachten für trauernde ElternBeispiel

Hast du das Gefühl, dass es schon lange her ist, seit du diesen Leseplan begonnen hast? Ist es wirklich erst Tag 4? Das Leben ohne dein Kind kann sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Tage voller schwerer Trauer, die sich anfühlen, als laufe man mit Schuhen aus Beton und einer klatschnassen Decke herum. Das Leben zieht sich wie in Zeitlupe hin.

Und doch fühlt es sich manchmal so an, als sei dein Kind gerade noch da gewesen. Vor einer Minute war sie noch in ihrem Zimmer. Vor einer Stunde hast du noch mit ihm telefoniert. Es fühlt sich immer noch nicht real an. Du fühlst dich, als würden sie zuhause auf dich warten. Ist es wirklich schon einen Monat her?

Alle unsere Tage sind nun geteilt in „vorher“ und „nachher“. Die Zeit steht für immer in zwei Hälften da: Die mit unserem Kind ... und die ohne es. Die Tage, an denen alles in Ordnung war ... und die, die nun vor uns liegen. Wir wollen uns den Rest unseres Lebens gar nicht erst vorstellen. 

Wir warten auf die Hoffnung des Himmels. Wir warten auf die ewige Herrlichkeit, in der Gott all unsere Tränen abwischen wird. In der es keine Trauer und keinen Schmerz mehr gibt (Offenbarung 21,1-7). Was sollen wir tun, wenn sich unsere Tage hinziehen und es sich anfühlt, als würden wir nie damit fertigwerden? Wohin wenden wir uns, wenn wir keinen Weg sehen, um das nächste Jahr zu überstehen? 

Ich wende mich an die Verse in der Bibel, die mich daran erinnern, dass mein menschliches Leben in Bezug auf die Ewigkeit mit Gott weniger als ein Tropfen im Ozean ist. Die Ewigkeit mit Gott zu verbringen, ist mehr, als mein Verstand erfassen kann. Also muss ich die Dinge betrachten, die ich mit meinem Verstand erfassen kann, und versuchen, mein Denken auf die Perspektive Ewigkeit auszurichten. 

Ich begreife, wie ein Schatten sich für einen Moment durch das Licht bewegt. Mein Leben ist so kurz wie ein Schatten, der vorüber huscht (Psalm 144,4).

Ich weiß, wie schnell eine Person einen Atemzug nimmt. Mein Leben ist nur ein kurzer Atemzug im Vergleich zur Ewigkeit im Himmel (Psalm 39,5).

Das Licht und die Sonne brauchen nicht lang, um den Nebel der Morgenröte zu vertreiben, dann ist er verschwunden (Jakobus 4,14 SCH2000). 

Auf die gleiche Art und Weise, wird es nicht lange dauern, bis ich Austin wiedersehe. Ihn zu umarmen, ist nur einen Atemzug entfernt. Ehe ich mich versehe, werde ich ihn wieder lachen hören. Freiheit von diesem Warten. Freiheit von diesem Schmerz. Freiheit von Tod und Trauer. All das ist praktisch nur einen Moment entfernt. All unsere Tage sind nichts, wenn man sie mit der Ewigkeit vergleicht. 

Wende dein Herz zum Himmel und lasse dich von der ewigen Herrlichkeit durch die weiteren Tage tragen.