Mit Gott unterwegs - Abenteuer purBeispiel

Rettung aus dem Rachen des Löwen 

Peters Liebe zum Fliegen und seine Begabung führten schließlich dazu, dass er den Pilotenschein erwarb, ein Vorteil, der sich während seiner Dienstjahre im ländlichen Afrika oft als unschätzbar erwies. Bei einer gemeinsamen Tour mit einem Dienstkollegen namens Werner versagten Peters Instrumente im Cockpit. Dadurch wurde er gezwungen, nur mit Hilfe von Kompass und Karte zu fliegen. Als dicke Wolken anfingen, den Boden zu verbergen, musste er landen und ihre Position neu berechnen, bevor sie nach Hause zurückkehren konnten. 

Zu ihrem großen Schrecken wurden die beiden am Boden von einer Gruppe Männern in Militäruniformen empfangen. Sie trugen Gewehre und Patronengurte. Schnell wurde ihnen klar, dass sie vom Kurs abgekommen und im vom Bürgerkrieg geplagten Land Mosambik gelandet waren! Ein Offizier trat vor und befahl Peter und Werner, in den nahegelegenen Militärstützpunkt zu kommen, der von Kugeln und Schrapnell durchlöchert war; Peter sprach ein stilles Gebet und machte sich auf das Schlimmste gefasst. 

Während des mehrstündigen Verhörs wurden die beiden Männer mit Fragen überhäuft, um ihre Aussagen zu überprüfen. In einer Pause verließen die Vernehmenden den Raum und Peter zog einen Fluchtversuch zu Fuß in Erwägung. Doch der knapp 130 Kilometer lange Weg nach Simbabwe durch ein Kriegsgebiet erschien ihm zu gefährlich. So beschlossen die Männer, zu beten und abzuwarten. Als die Offiziere zurückkehrten, erklärte der Befehlshabende den Gefangenen: „Wir hatten Funkverbindung mit unserem Hauptquartier … Alles ist in Ordnung und Ihr könnt jetzt gehen …“ 

Peter erinnert sich an die Erklärung, die ihnen gegeben wurde: „Der Kommandant im Hauptquartier wollte Pilot in der Luftwaffe werden, aber aus nicht näher genannten Gründen gelang es ihm nicht. Doch er hielt immer noch an der Idee fest, dass Piloten zu den höchsten menschlichen Lebewesen gehörten und auch so behandelt werden sollten. Von diesem Moment an musste ich jede Entscheidung treffen. ‚Der Pilot muss es entscheiden‘, hörten wir jedes Mal. Und was am bedeutsamsten war: Die hervorragende Landebahn, auf der wir gelandet waren, hatte noch nie ein Flugzeug benutzt … doch der Kommandant hatte sie in der Hoffnung bauen lassen, dass eines Tages ein Flugzeug in Fingoe landen würde, und da waren wir. Ich fand später heraus, dass es in einem Umkreis von mehr als 200 Kilometern keine einzige weitere Piste gab. Das nenne ich göttliches Eingreifen.“