Spitzen-Sportler Begegnen GottBeispiel

Leistungsfreie Identität

Bettina Tall (Schweiz)
3 x Schweizer Juniorenmeisterin im Slalom, Abfahrt und Alpine Kombination 

Ich bin ein Wettkampftyp. Von klein auf verglich ich mich mit anderen und deren Leistung. In der Schule wollte ich die besten Prüfungen schreiben und auch im Turnunterricht die Beste sein. Aber vor allem im Skifahren wollte ich es wissen! Ins Ziel zu kommen und zu gewinnen war ein sehr tolles Gefühl, welches süchtig machte. Freude an der eigenen Leistung, aber auch die Anerkennung der Trainer und der Konkurrentinnen wurden zu einem Hauptmotivationspunkt. Ich trainierte sehr diszipliniert, hart und zielgerichtet, wodurch ich meine Ziele erreichte … Eines dieser Ziele war, bei Swiss Ski im Kader zu sein, oder ein anderes, mich für die Jugendolympiade zu qualifizieren. Zudem wurde ich dreifache Schweizer Juniorenmeisterin im Slalom, in der Abfahrt und der Kombination. Im Slalom war ich zu jener Zeit von meinem Jahrgang weltweit die Zweite der FIS-Punkteliste. Alles hätte so weitergehen können, mit dem Ziel: Olympische Winterspiele in Vancouver 2010. Doch es kam anders. 

Während eines Gletschertrainings in Österreich erlitt ich einen Kreuzbandriss, von welchem ich mich nur schleppend erholte. Die Angst vor einer neuen Verletzung und der Leistungsdruck hemmten mich. Der erste Misserfolg war die Initialzündung für eine Negativspirale. Ich fuhr immer langsamer und setzte mich immer mehr unter Druck. Die Anerkennung war weg. Der Erfolg war weg. Meine Ziele unerreicht. Ich begann zu zweifeln und nach dem Sinn des Lebens zu fragen. „Schnell Ski fahren und mich wegen Sekunden oder Hundertsteln ärgern? Gibt es vielleicht mehr?“ Meine Identität war einst der Erfolg im Skifahren. Nun war ich eine Versagerin! Zu dieser Zeit erfuhr ich zu einem Anlass von Jesus und was Gott mit Ihm geplant hatte. Ich begriff plötzlich, dass ich so unglücklich war, weil ICH im Zentrum meines Lebens war und nicht Gott. Ich hörte, dass Gott mein Vater, Freund und Helfer sein wollte und dass Er richtig cool sei. Zudem verstand ich, dass Jesus den Graben zwischen Gott und mir überbrückte und dass Er für meine Fehler/Sünden gestorben sei, um sie auszulöschen. Eines war mir sofort klar: „Jesus ist der einzige Weg zu sinnerfülltem und ewigem Leben.“ So entschied ich mich, diesen Weg mit Gott im Zentrum, als Big Boss sozusagen, zu gehen. 

Meine Skirennfahr-Karriere setzte ich für ein weiteres Jahr fort, jedoch mit wenig Erfolg. Nichts in dieser Welt konnte mir aber den tiefen Frieden und die Freude in meinem Herzen stehlen. Meine Identität war eine andere geworden. Ich war eine Tochter des Höchsten, egal wie schnell ich Ski fuhr. Ich fühlte mich, unabhängig von meiner Leistung, wertvoll. Nach einer weiteren Verletzung (Bandscheibenvorfall) entschied ich mich, nach reiflicher Überlegung, vom Skirennsport zurückzutreten. Gott hat mir nach meinem Rücktritt ein sehr erfülltes Leben geschenkt und ich bereue diesen Entscheid keine Sekunde. Ein Leben mit Gott als Freund ist das Allerbeste! Inzwischen bin ich diplomierte Ballettlehrerin an der Royal Academy of Dance und Studentin für Bewegungswissenschaften und Sport an der ETH Zürich.

Action Step

Gott möchte auch DIR persönlich begegnen. Lade den Heiligen Geist ein, die Bibelstelle mit dir zusammen zu lesen und erwarte, dass er zu dir spricht. Bitte Gott um Kraft & Mut das, was er dir sagt, in deinem Leben umzusetzen.