#JESUS2018 - Daily DevotionalsBeispiel

SEINE VERZWEIFLUNG BEKENNEN

Nirgends in den vier Evangelien lesen wir, dass Jesus während der grausamen Folter und Hinrichtung vor Schmerzen geschrien hat. Aber hier hören wir, wie Jesus seine ganze seelische Verzweiflung und Not laut herausschreit: “Mein Gott, warum hast du mich verlassen?” Dabei zitiert Jesus aus Psalm 22.

Überall in den Psalmen finden wir diese emotionalen und zutiefst ehrlichen Gebetsschreie zu Gott, die Klagepsalmen. Dort bringen die Beter ihre ungeschminkten Gefühle der Enttäuschung und Gottverlassenheit zum Ausdruck.

Schon allein die Tatsache, dass es solche Psalmen gibt, macht deutlich, dass selbst die treusten Kinder von Gott Zeiten durchmachen, in denen es so dunkel wird, dass sie nur noch schreien können. Schreien dürfen.

Gott hat keine Probleme mit deinen Klagen und Vorwürfen. Im Gegenteil, er liebt es, wenn du mit deiner Not ehrlich zu ihm kommst.

Jesus hat seine Enttäuschung nicht hinuntergeschluckt und für sich behalten. Er hat sie bei Gott rausgelassen. Meinst du nicht, dass dieser Jesus, zu dem du in schweren Zeiten betest, mitfühlen kann mit deinen Zweifeln und Anklagen gegenüber Gott?

ACTIONSTEP:

Bei Gott darfst du richtig Dampf ablassen. Mach einen Spaziergang in den nahen Wald und schrei mal laut raus, was dich belastet. Alternativ kannst du deine Not oder Probleme auch mit einem Filzstift auf Steine schreiben. Und dann schmeiss diese mit allen angestauten Emotionen weit in einen See oder Fluss hinaus.

Jan-Micha Schmitter, ICF Zürcher Oberland