Micha 6

6
6-7: Was Gott von seinem Volk erwartet
Was Gott von seinem Volk erwartet
1Hört doch, was Jahwe sagt: "Auf, ‹mein Volk›, tritt an zum Prozess! Die Berge sollen Zeugen sein, die Hügel deine Stimme hören!"
2Hört, ihr Berge, den Rechtsstreit Jahwes, ihr uralten Fundamente der Erde! Denn Jahwe führt einen Prozess gegen sein Volk, zieht Israel zur Rechenschaft: 3"Mein Volk, was habe ich dir getan? Habe ich zu viel von dir verlangt? Sag ruhig aus gegen mich!
4Ja, ich habe dich aus Ägypten befreit, dich aus der Sklaverei herausgeführt! Ich habe dir Mose als Führer gegeben, Aaron und Mirjam dazu. 5Denk doch daran, mein Volk, was der Moabiterkönig Balak plante, und was ihm Bileam Ben-Beor geantwortet hat!#6,5: … geantwortet hat. Siehe 4. Mose 22-24! Denk daran, wie du von Schittim nach Gilgal#6,5: von Schittim nach Gilgal. Gemeint ist der wunderbare Jordandurchgang bei der Eroberung Kanaans (Josua 3-4). kamst, dann erkennst du die guten Taten Jahwes!"
6"Doch womit soll ich zu Jahwe kommen, wie mich beugen vor dem hohen Gott? Soll ich mit Brandopfern vor ihn treten oder mit einjährigen Kälbern? 7Wird Jahwe sich über Tausende von Schafböcken freuen, über zehntausend Bäche von Olivenöl? Soll ich meinen Ältesten für meine Vergehen opfern, meinen eigenen Sohn für mein Versagen?"
8Man hat dir gesagt, Mensch, was gut ist und was Jahwe von dir erwartet: Du musst nur das Rechte tun, es lieben gütig zu sein, / und bereitwillig gehen mit deinem Gott.
Gottes Ruf gegen die Stadt
9Hört! Jahwe ruft in die Stadt – wer ihn respektiert, ist gerettet: Lasst euch warnen durch den Stock, der euch schlägt, und durch den, der ihn zu euch schickt!
10"Kann ich die Schätze des Unrechts vergessen, die sich im Haus des Gottlosen stapeln, und das fluchwürdig verfälschte Messgefäß? 11Kann ich denn für rein erklären die gefälschte Waage, die falschen Gewichtssteine im Beutel? 12Ja, die Reichen in der Stadt kennen nichts als Gewalttat. Ihre Einwohner belügen einander, jedes Wort von ihnen ist Betrug. 13So werde auch ich dich unheilbar schlagen, ich richte dich zugrunde für deine schlimmen Taten: 14Du wirst essen, wirst aber nicht satt; es wird dir flau im Magen sein. Was du beiseiteschaffst, wirst du nicht retten können; und was du rettest, übergebe ich dem Schwert. 15Du wirst säen, aber nicht ernten. Du wirst Oliven auspressen, dich mit dem Öl aber nicht salben. Du wirst Trauben keltern, aber den Wein nicht trinken. 16Du bist dem schlimmen Beispiel Omris gefolgt, hast dich nach der Sippe Ahabs gerichtet und hast nach ihren Ratschlägen gelebt.#6,16: Omri (885-874 v.Chr.) und seine Nachkommen (besonders Ahab, 874-853 v.Chr.) duldeten und förderten heidnische Kulte im Nordreich (1. Könige 16,25-26; 21,25-26). Darum gebe ich dich dem Entsetzen preis und deine Bewohner dem Gespött! Ihr müsst die Verhöhnung ertragen!"

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