Hesekiel 1

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1-32: Gottes Herrlichkeit zieht aus
1In meinem 30. Lebensjahr#1,1: 30. Lebensjahr. Wörtlich: Im 30. Jahr. Das bezieht höchstwahrscheinlich auf das Alter Hesekiëls. In diesem Alter konnte nach 4. Mose 4,3 ein Levit seinen Priesterdienst antreten., am 5. Juli#1,1: Juli. Wörtlich: des 4. Monats. Zum Datum siehe unter Schaltmonat im Vorwort des Übersetzers., befand ich mich unter den Verbannten am Fluss Kebar#1,1: Der Kebar war ein Euphrat-Kanal in der Nähe der Stadt Nippur, südlich von Babylon. Offenbar versammelten sich die verschleppten Juden dort zum Gebet.. Da öffnete sich der Himmel und ich sah Erscheinungen Gottes. 2An diesem Tag#1,2: diesem Tag. Wörtlich: am 5. des Monats. – es war das fünfte Jahr, nachdem König Jojachin in die Verbannung geführt#1,2: 597 v.Chr. wurde Jojachin in die Verbannung geführt. Hesekiëls Berufung fand also im Jahr 593 v.Chr. statt. worden war – 3kam das Wort Jahwes zu mir, dem Priester Hesekiël Ben-Busi im Land der Chaldäer am Fluss Kebar. Dort legte Jahwe seine Hand auf mich.
Die Herrlichkeit Jahwes
4Da sah ich plötzlich einen Sturm herantoben. Er kam aus dem Norden. Und ich sah eine mächtige Wolke, ein zusammengeballtes Feuer, das von einem strahlenden Glanz umgeben war. Mitten im Feuer funkelte es wie hell glänzendes Metall. 5Und von dort her erschienen vier Lebewesen in Menschengestalt. 6Doch jedes von ihnen hatte vier Gesichter und vier Flügel. 7Ihre Beine standen gerade, aber ihre Fußballen waren wie die eines jungen Stiers. Sie funkelten wie geglättetes Kupfer. 8Unter ihren Flügeln hatten sie an allen vier Seiten Menschenhände. Alle vier hatten also Gesichter und Flügel. 9Mit den Enden der ausgespannten Flügel berührten sie sich gegenseitig. Sie konnten sich in alle Richtungen bewegen, ohne sich umzudrehen. 10Jedes der vier Lebewesen hatte vorn das Gesicht eines Menschen, rechts das eines Löwen, links das eines Stiers und hinten das eines Adlers. 11Zwei ihrer Flügel waren nach oben hin ausgespannt und berührten die des anderen Wesens. Und zwei verhüllten ihren Körper. 12Sie gingen, wohin der Geist es wollte, und keines von ihnen musste sich dabei umdrehen. 13Mitten zwischen den Lebewesen war etwas, das aussah wie brennende glühende Kohlen und wie Fackeln, deren Feuer zwischen ihnen hin- und herzuckte. Das Feuer leuchtete hell, und Blitze schossen aus ihm. 14Auch die Lebewesen selbst liefen hin und her. Es sah aus wie ein Wetterleuchten.
15Als ich die Lebewesen näher betrachtete, sah ich an der Vorderseite von jedem ein Rad, das den Boden berührte. 16Alle Räder waren gleich gebaut und funkelten wie Edelsteine. Es sah aus, als ob ein Rad mitten im anderen wäre, 17sodass sie nach allen vier Richtungen laufen konnten, ohne gedreht zu werden. 18Ihre Felgen hatten eine gewaltige Höhe und waren furchtbar anzusehen: Sie waren alle vier voller Augen. 19Wenn die Lebewesen sich fortbewegten, bewegten sich auch die Räder mit ihnen, und wenn sie sich von der Erde erhoben, erhoben sich auch die Räder. 20Sie gingen, wohin der Geist es wollte. Die Räder erhoben sich immer mit den Lebewesen, denn sie wurden von ihrem Geist bewohnt. 21Ganz gleich, ob sie sich bewegten oder stillstanden oder sich von der Erde erhoben – die Räder taten dasselbe, denn der Geist der Lebewesen lenkte sie.
22Über den Köpfen der Lebewesen war etwas, das wie eine Wölbung#1,22: Wölbung. Hebräisch: Rakia. Das gleiche Wort wie in 1. Mose 1,6, das etwas Festes und Dünnes bezeichnet. aussah: weit ausgebreitet oben über ihnen. Und es funkelte wie ein Kristall, furchteinflößend hell. 23Unter der Wölbung hielten die Lebewesen je zwei ihrer Flügel ausgespannt. Mit den Enden dieser Flügel berührten sie sich gegenseitig, und mit den zwei anderen verhüllten sie ihren Körper. 24Wenn sie sich bewegten, vernahm ich das Geräusch ihrer Flügel. Es hörte sich an wie die Brandung des Meeres, wie die Stimme des Allmächtigen, wie ein hallendes Tosen, wie der Lärm eines Heerlagers. Wenn sie stillstanden, ließen sie ihre Flügel sinken.
25Doch wenn sie mit gesenkten Flügeln standen, hallte eine Stimme von oberhalb der Wölbung über ihren Köpfen. 26Denn über der Wölbung befand sich etwas, das wie ein Saphir#1,26: Saphir. Ein blauer Edelstein, der wie ein Diamant funkelt. aussah, wie ein Thron, und auf dem Throngebilde war eine Gestalt zu erkennen, die einem Menschen glich. 27Oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, war so etwas wie helles Gold, wie Feuer, das ringsum ein Gehäuse hat. Auch unterhalb sah ich so etwas wie ein loderndes Feuer mit einem hellen Schein darum herum. 28Das strahlende Licht um ihn herum sah wie der Bogen aus, der am Regentag in den Wolken erscheint. So zeigte sich die Herrlichkeit Jahwes. – Als ich das sah, warf ich mich nieder auf mein Gesicht. Dann hörte ich eine Stimme reden.

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