Höre uns, Gott, du Hirte Israels, der du dein Volk wie eine Herde hütest!
Der du über den Keruben thronst –
erscheine in deinem strahlenden Glanz!
Zeige deine Macht den Stämmen Ephraim, Benjamin und Manasse!
Komm und hilf uns doch!
O Gott, richte uns, dein Volk, wieder auf!
Blicke uns freundlich an, dann sind wir gerettet!
Du allmächtiger HERR und Gott,
wie lange willst du noch zornig auf uns sein,
obwohl wir zu dir beten?
Tränen sind unsere einzige Speise –
ganze Krüge könnten wir mit ihnen füllen!
Unsere Feinde spotten über unsere Ohnmacht,
sie streiten sich schon über unser Land.
Allmächtiger Gott, richte uns, dein Volk, wieder auf!
Blicke uns freundlich an, dann sind wir gerettet!
In Ägypten grubst du den Weinstock Israel aus;
du pflanztest ihn ein in einem Land,
aus dem du fremde Völker verjagt hattest.
Für ihn hast du den Boden gerodet,
so dass er Wurzeln schlagen konnte
und sich im ganzen Land ausbreitete.
Mit seinem Schatten bedeckte er das Gebirge,
er wuchs höher als die gewaltigsten Zedern.
Seine Ranken erstreckten sich bis zum Mittelmeer,
und bis an den Euphrat gelangten seine Zweige.
Warum nur hast du die schützende Mauer niedergerissen?
Jetzt kann jeder, der vorüberkommt, ihn plündern!
Die Wildschweine aus dem Wald verwüsten ihn,
die wilden Tiere fressen ihn kahl.
Allmächtiger Gott, wende dich uns wieder zu!
Schau vom Himmel herab und rette dein Volk!
Kümmere dich um diesen Weinstock,
den du selbst gepflanzt hast;
sorge für den jungen Spross,
den du hast aufwachsen lassen!
Unsere Feinde haben ihn abgehauen und ins Feuer geworfen;
doch wenn du ihnen entgegentrittst, kommen sie um.
Beschütze den König, den du erwählt hast,
den Mann, der durch dich erst stark wurde!
Dann wollen wir nie mehr von dir weichen.
Erhalte uns am Leben, dann wollen wir dich loben.