Psalm 78:43-72

Psalm 78:43-72 HFA

Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten. Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut, so dass niemand mehr daraus trinken konnte. Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken, die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten. Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel, ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört. Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus, ganze Herden kamen durch die Blitze um. Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos, darum quälte er sie in seiner rasenden Wut und ließ eine Schar von Unglücksengeln auf sie los. Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück; er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod, sondern ließ sie durch die Pest umkommen. Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter, es traf alle Erstgeborenen der Nachkommen von Ham. Dann ließ Gott sein Volk aufbrechen und führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe. Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie; für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab. Er brachte sein Volk bis in sein Heiliges Land, bis zu den Bergen, die er mit eigener Hand für sie erwarb. Ganze Völker vertrieb er aus diesem Gebiet und verteilte es unter die Stämme Israels. Die Häuser der Vertriebenen waren nun ihre Wohnungen. Doch erneut forderten sie Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich wieder einmal gegen ihn auf. Seine Gebote waren ihnen gleichgültig. Sie wandten sich von ihm ab und verließen ihn treulos wie schon ihre Vorfahren; sie waren unzuverlässig wie ein schlaffer Bogen, mit dem man nicht schießen kann. Sie erzürnten Gott, indem sie auf den Bergen Opferstätten für fremde Götter errichteten; mit ihren Götzenbildern reizten sie ihn zum Zorn. Ja, er geriet außer sich vor Zorn und gab Israel völlig auf. Er verließ sein Heiligtum in Silo – das Zelt, in dem er den Menschen nahe gewesen war. Die Bundeslade, das Zeichen seiner Macht und Ehre, gab er in die Hände der Feinde. Er war zornig über sein Volk und lieferte es dem Schwert der Gegner aus. Die jungen Männer kamen im Feuer um, den Mädchen sang man kein Hochzeitslied mehr. Die Priester wurden mit dem Schwert getötet, ihre Witwen durften nicht einmal die Totenklage anstimmen. Doch dann erhob sich der HERR, als hätte er geschlafen; er stand auf wie ein starker Krieger, der aus seinem Rausch erwacht. Er schlug seine Feinde in die Flucht und machte sie für alle Zeiten zum Gespött. Die Nachkommen von Josef ließ er fallen, vom Stamm Ephraim wollte er nichts mehr wissen. Den Stamm Juda jedoch wählte er aus, den Berg Zion, dem seine Liebe gehört. Dort errichtete er sein Heiligtum – hoch ragt es auf; fest und unerschütterlich wie die Erde steht es da. Er wählte David als seinen Diener aus; von seiner Herde auf der Weide holte er ihn weg. Bis dahin hatte David bloß Schafe gehütet, doch nun machte Gott ihn zum Hirten über Israel, über die Nachkommen von Jakob, sein erwähltes Volk. David regierte mit aufrichtigem Herzen und führte die Israeliten mit kluger Hand.