Die Hungersnot in Kanaan wurde immer drückender. Bald war das Getreide aufgebraucht, das sie aus Ägypten mitgebracht hatten. »Geht wieder nach Ägypten und kauft etwas!«, bat Jakob seine Söhne. Juda erwiderte: »Der Mann hat uns ausdrücklich gesagt: ›Lasst euch nicht mehr hier blicken, außer ihr bringt euren Bruder mit!‹ Wir können also nur gehen und Getreide kaufen, wenn du Benjamin mit uns kommen lässt! Sonst hat unsere Reise keinen Sinn.« »Warum habt ihr dem Mann überhaupt erzählt, dass ihr noch einen Bruder habt? Musstet ihr mir das antun?«, fragte Jakob. »Der Mann hat sich genau nach unserer Familie erkundigt«, entgegneten sie. »Er wollte wissen, ob unser Vater noch lebt und ob wir noch einen Bruder haben. Konnten wir denn ahnen, dass er sagen würde: ›Bringt euren Bruder mit‹?« Juda schlug vor: »Vertrau mir den Jungen an! Dann können wir losziehen, und keiner von uns muss verhungern. Ich übernehme für ihn die volle Verantwortung. Wenn ich ihn dir nicht gesund zurückbringe, will ich mein Leben lang die Schuld dafür tragen! Wir könnten schon zweimal wieder hier sein, wenn wir nicht so lange gezögert hätten!« Da gab Jakob nach: »Wenn es sein muss, dann nehmt Benjamin mit. Bringt dem Mann etwas von den besten Erzeugnissen unseres Landes: kostbare Harze, außerdem Honig, Pistazien und Mandeln. Nehmt doppelt so viel Geld mit, wie ihr braucht, und gebt den Betrag zurück, der oben in euren Säcken lag. Vielleicht war es ja nur ein Versehen. Macht euch mit Benjamin auf den Weg. Ich bete zum allmächtigen Gott, dass der ägyptische Herrscher Mitleid mit euch hat und Simeon und Benjamin freigibt. Und wenn ich meine Kinder verliere, dann muss es wohl so sein!« Die Brüder nahmen die Geschenke und den doppelten Geldbetrag und zogen mit Benjamin nach Ägypten. Dort meldeten sie sich bei Josef.
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