Psalmen 89:1-52

Psalmen 89:1-52 NGU2011

Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von Etan, dem Esrachiter. Ewig will ich die Gnade besingen, die der HERR erwiesen hat. Auch den künftigen Generationen will ich verkünden, wie treu du bist. Ja, ich weiß: Deine Gnade erweist du immer wieder neu, deine Treue steht fest wie der Himmel. ´Du hast gesagt:` »Ich habe einen Bund geschlossen mit dem Mann, den ich erwählt habe, meinem Diener David habe ich geschworen: Ich will deinem Königsgeschlecht für immer Bestand geben, deinen Thron festige ich jetzt und in allen künftigen Generationen.« // Der Himmel preist deine Wunder, HERR, alle versammelten heiligen Engel loben deine Treue. Denn wer dort über den Wolken hält einem Vergleich mit dem HERRN stand? Welches himmlische Wesen steht auf derselben Stufe mit dem HERRN? Ehrfurchtgebietend ist Gott im Kreis der heiligen Engel, herrlich und erschreckend zugleich ist er für alle rings um ihn her. HERR, allmächtiger Gott, wer ist wie du? Stark bist du, HERR! Du bist die Treue in Person. Du bändigst das tobende Meer, auch wenn sich seine Wogen auftürmen – du bringst sie wieder zur Ruhe. Du hast Ägypten zu Boden getreten, dass es da lag wie ein Gefallener. Mit deinem starken Arm hast du deine Feinde in alle Winde zerstreut. Dir gehört der Himmel und dir gehört die Erde, ja, die Welt mit allem, was auf ihr lebt – du hast sie geschaffen. Norden und Süden – du warst ihr Schöpfer; der Berg Tabor wie auch der Hermon, sie rühmen deinen Namen. Dein Arm ist kraftvoll, stark ist deine Hand, siegreich erhoben deine Rechte. Gerechtigkeit und Recht – darauf gründet sich dein Thron, Gnade und Treue gehen wie deine Boten vor dir her. Glücklich zu preisen ist das Volk, dem es vertraut ist, dich zu loben. HERR, du wendest ihnen dein Angesicht freundlich zu, und so gehen sie ihren Weg. Den ganzen Tag freuen sie sich über deinen großen Namen; dass du ihnen deine Treue erweist, verschafft ihnen hohes Ansehen. Durch dich allein gelangen sie zu Ehre und Macht. Weil du Gefallen an uns hast, sind wir ein mächtiges Volk. Denn unser Herrscher, der uns Schutz bietet, gehört dem HERRN, ja, unser König ist in der Hand von Israels heiligem Gott. Damals sprachst du in einer Vision zu denen, die dir treu sind: »Ich bringe Hilfe durch einen mutigen Mann; ja, einen Mann aus dem Volk habe ich erwählt und zu Ehren gebracht. Es ist mein Diener David, ihn habe ich gefunden, mit meinem heiligen Öl habe ich ihn ´zum König` gesalbt. Ständig will ich ihn mit starker Hand begleiten, mein Arm soll ihn stützen und stärken. Kein Feind soll ihn überwältigen, und gewalttätige Menschen sollen ihn nicht bezwingen. Vielmehr will ich seine Gegner vor seinen Augen zerschmettern, und alle, die ihn hassen, will ich niederschlagen. Meine Treue und Gnade sollen ihn stets begleiten, und durch meinen Namen soll er mächtig und siegreich sein. Ich will seine Macht ausdehnen bis ans Meer und seinen Herrschaftsbereich bis an die Ströme. Er wird zu mir rufen: ›Du bist mein Vater! Du bist mein Gott, mein Fels und meine sichere Rettung!‹ Und ich will ihn zu meinem erstgeborenen Sohn ernennen, zum höchsten unter allen Königen der Erde. Für immer will ich ihm meine Gnade erweisen, und mein Bund mit ihm soll für alle Zeiten Bestand haben. Sein Königsgeschlecht will ich für immer erhalten und seinen Thron, solange der Himmel besteht. Wenn aber seine Nachkommen meinem Gesetz den Rücken kehren und sich nicht nach meinen Rechtsbestimmungen richten, wenn sie meine Ordnungen mit Füßen treten und sich nicht an meine Gebote halten, dann werde ich ihr Vergehen mit dem Stock bestrafen und ihre Schuld mit Schlägen ahnden. Meine Gnade jedoch will ich David nicht entziehen und meinen Zusagen nicht untreu werden. Ich werde meinen Bund nicht mit Füßen treten und die Worte, die über meine Lippen kamen, nicht abändern. Eines habe ich bei meiner Heiligkeit geschworen – und niemals werde ich David gegenüber zum Lügner werden: Sein Königsgeschlecht soll für immer Bestand haben und sein Thron, solange es die Sonne gibt. Ja, seine Herrschaft ist beständig wie der Mond, der ein zuverlässiger Zeuge in den Wolken ist.« // Doch dann hast du ´den König` verstoßen und verschmäht, hast deinem Zorn freien Lauf gelassen gegen ihn, den du gesalbt hast! Du wolltest vom Bund mit deinem Diener nichts mehr wissen, hast seine Krone zu Boden geworfen und entweiht. Du hast seine Mauern durchbrochen, seine Befestigungsanlagen in Trümmer gelegt. Alle, die vorbeikommen, dürfen sein Land plündern, und seine Nachbarvölker verhöhnen ihn. Denen, die ihn bedrängen, hast du zum Sieg verholfen, all seinen Feinden hast du Freude bereitet. Sein scharfes Schwert ließt du stumpf werden, und im Krieg gabst du ihm nicht die Oberhand. All seinen Glanz hast du schwinden lassen, seinen Thron hast du umgestürzt. Du hast die Jahre seiner Jugend vorschnell enden lassen und ihn mit Schande überhäuft. // Wie lange noch willst du dich verbergen, HERR? Doch nicht für immer? Wie lange soll dein Zorn wüten wie ein verzehrendes Feuer? Denke an mich! Wie kurz ist mein Leben! Wie vergänglich hast du doch alle Menschen erschaffen! Gibt es denn auch nur einen Menschen, der niemals sterben muss? Wer kann sein Leben schon vor der Macht des Totenreichs retten? // Wo sind die früheren Erweise deiner Gnade geblieben, Herr? Du hast sie doch deinem Diener David mit einem Treueschwur zugesagt! Denke doch daran, welche Schande deine Diener ertragen müssen, Herr! Mein Herz ist schwer durch den Hohn der Nachbarvölker! Letztlich verhöhnen deine Feinde doch dich damit, HERR! Sie verspotten auch alles, was dein gesalbter König unternimmt.