2. Samuel 13
13
Kapitel 13
König David und sein Haus unter Gottes Züchtigung
Kapitel 13–24
Amnons Schandtat
1Absalom#2Sam 3,3 aber, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, die hieß Tamar#1Chr 3,9; und es geschah, dass Amnon#2Sam 3,2, Davids Sohn, sich in sie verliebte. 2#1Kö 21,4; vgl. Spr 13,12Und Amnon bekümmerte sich so, dass er krank wurde wegen seiner Schwester Tamar; denn sie war eine Jungfrau, und es schien Amnon unmöglich, ihr das Geringste anzutun.
3Amnon aber hatte einen Freund, der hieß Jonadab, ein Sohn Simeas#2Sam 21,21; 1Chr 2,13, des Bruders Davids; und Jonadab war ein sehr kluger#vgl. 1Chr 26,14; 27,32; Spr 1,1-4 Mann. 4Der sprach zu ihm: Warum bist du jeden Morgen so niedergeschlagen#vgl. Ps 145,14; Jes 64,11, du Königssohn#1Kö 21,7; vgl. Mt 4,3? Willst du es mir nicht sagen? Da sprach Amnon zu ihm: Ich bin verliebt in Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom! 5#vgl. Ps 50,18-19; Spr 19,27; Apg 23,15Da sprach Jonadab zu ihm: Lege dich auf dein Bett und stelle dich krank. Wenn dann dein Vater kommt, um dich zu besuchen, so sprich zu ihm: Lass doch meine Schwester Tamar kommen und mir Speise zu essen geben und ein Essen vor meinen Augen zubereiten, damit ich zusehe und aus ihrer Hand esse!
6So legte sich Amnon nieder und stellte sich krank. Als nun der König kam, um ihn zu besuchen, sprach Amnon zum König: Lass doch meine Schwester Tamar kommen, dass sie zwei Herzkuchen vor meinen Augen mache#1Mo 18,6 und ich von ihrer Hand esse! 7#2Sam 13,5Da sandte David zu Tamar ins Haus und ließ ihr sagen: Geh doch hin in das Haus deines Bruders Amnon und bereite ihm eine Speise! 8#2Sam 13,6Und Tamar ging hin in das Haus ihres Bruders Amnon. Er aber lag [im Bett]. Und sie nahm einen Teig und knetete und bereitete ihn vor seinen Augen und backte die Herzkuchen. 9Und sie nahm die Pfanne und setzte sie ihm vor; aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: Lasst jedermann#vgl. 1Mo 45,1; Ri 3,19 von mir hinausgehen! Da ging jedermann von ihm hinaus.
10 #
2Sam 13,5
Da sprach Amnon zu Tamar: Bring mir das Essen in die Kammer, dass ich von deiner Hand esse! Da nahm Tamar die Herzkuchen, die sie gemacht hatte, und brachte sie ihrem Bruder Amnon in die Kammer. 11#1Mo 39,11-12Und als sie ihm diese zum Essen hinreichte, da ergriff er sie und sprach zu ihr: Komm her, liege bei mir, meine Schwester! 12Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder! Schwäche#3Mo 18,9.11.24; 20,17; 5Mo 27,22 mich nicht, denn so etwas tut man nicht in Israel! Begehe nicht eine solche Schandtat#1Mo 34,7; Ri 19,23! 13Und ich, wo sollte ich mit meiner Schande#1Mo 34,14; Spr 6,32-33 hin? Und du würdest sein wie einer der Schändlichen in Israel. Nun aber, rede doch mit dem König; denn er wird mich dir nicht versagen! 14#1Mo 34,2; 5Mo 22,25; Est 7,8; 1Th 4,3-5Aber er wollte nicht auf ihre Stimme hören, sondern er überwältigte sie und schwächte sie und schlief bei ihr.
15 # vgl.
Pred 3,8; Joh 4,2-3 Danach aber hasste Amnon sie mit überaus großem Hass, sodass der Hass, mit dem er sie verabscheute, größer wurde als zuvor die Liebe, mit der er in sie verliebt war; und Amnon sprach zu ihr: Mach dich auf und davon! 16#vgl. Hes 22,11Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch! Dieses Unrecht, mich wegzutreiben, ist gewiss noch größer als das andere, welches du mir angetan hast! Aber er wollte nicht auf sie hören. 17Und er rief seinen Burschen, der ihn bediente, und sprach: Treibe doch diese von mir hinaus, und schließe die Tür hinter ihr zu! 18Sie trug aber ein langes, buntes Kleid#1Mo 37,3; Ri 5,30; denn das trugen#Ps 45,14-15 die Königstöchter, die Jungfrauen, als Obergewand. Und sein Diener trieb sie hinaus und schloss die Türe hinter ihr zu. 19Da warf Tamar Asche auf ihr Haupt und zerriss#2Sam 1,2;; Jos 7,6;; Hi 2,12 das lange, bunte Kleid, das sie trug; und sie legte die Hand#vgl. Jer 2,37 auf ihr Haupt und lief schreiend davon.
20Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun dann, meine Schwester, schweig#vgl. Spr 26,24; Röm 12,19 still! Er ist dein Bruder; nimm dir diese Sache nicht zu Herzen! Tamar aber blieb verstört im Haus ihres Bruders Absalom. 21#1Mo 34,7; 1Sam 2,22-25Und als der König David das alles hörte, wurde er sehr zornig. 22#3Mo 19,17-18; Spr 10,18; 27,5Aber Absalom redete nicht mit Amnon, weder Böses noch Gutes; denn Absalom hasste den Amnon, weil er seine Schwester Tamar geschwächt hatte.
Absaloms Rache an Amnon; seine Flucht
23Und es geschah nach zwei Jahren, da hielt Absalom Schafschur#1Mo 38,12; 1Sam 25,2-7 in Baal-Hazor, das in Ephraim#Jos 16,5; 1Sam 1,1; 2Chr 28,12; Joh 11,54 liegt, und Absalom lud#1Sam 25,36-37 alle Söhne des Königs ein. 24#Ps 12,3; 55,22; vgl. Jer 41,6-7Und Absalom kam zum König und sprach: Siehe doch! Dein Knecht hält Schafschur; der König wolle samt seinen Knechten mit deinem Knecht hingehen! 25Der König aber sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn! Lass uns jetzt nicht alle gehen, dass wir dir nicht zur Last fallen! Und auch als er in ihn drang#vgl. 1Mo 19,2-3; Ri 19,7-8, wollte er doch nicht gehen, sondern segnete ihn [zum Abschied]. 26#Spr 26,24-26Da sprach Absalom: Wenn nicht, so lass doch meinen Bruder Amnon mit uns gehen! Da sprach der König zu ihm: Warum soll er mit dir gehen? 27Absalom#Spr 26,24-26 aber drang in ihn; da ließ er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm gehen.
28Und Absalom gebot seinen Burschen und sprach: Gebt acht, wenn Amnon von dem Wein guter Dinge#Ps 104,15; Lk 21,34 sein wird und ich zu euch sage: Schlagt Amnon und tötet ihn!, so fürchtet euch nicht, denn ich habe es euch befohlen; seid stark und seid tapfere Männer! 29#Spr 29,12; vgl. 2Sam 12,10Und die Burschen Absaloms verfuhren mit Amnon, wie Absalom befohlen hatte. Da standen alle Söhne des Königs auf, und jeder bestieg sein Maultier, und sie flohen.
30 # vgl.
Hi 1,14-15
Und es geschah, als sie noch auf dem Weg waren, da kam das Gerücht zu David, das besagte: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, sodass nicht einer von ihnen übrig geblieben ist! 31#Jos 7,6; Hi 1,20Da stand der König auf und zerriss seine Kleider und legte sich auf die Erde, und alle seine Knechte standen um ihn her mit zerrissenen Kleidern. 32Da ergriff Jonadab#2Sam 13,3, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, das Wort und sprach: Mein Herr denke nicht, dass alle jungen Männer, die Söhne des Königs, tot seien; sondern Amnon allein ist tot; denn nach dem Reden Absaloms stand dies fest seit dem Tag, als jener seine Schwester Tamar geschwächt hatte. 33So möge nun mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen nehmen, dass er sage: »Alle Söhne des Königs sind tot!«, sondern Amnon allein ist tot!
34Absalom aber floh#2Sam 13,38; 1Mo 4,14; vgl. Spr 28,17. Und der junge Mann, der Wache hielt, erhob seine Augen, sah sich um und siehe, da kam viel Volk auf dem Weg hinter ihm, an der Seite des Berges. 35#2Sam 13,33Da sprach Jonadab zum König: Siehe, die Söhne des Königs kommen! Wie dein Knecht gesagt hat, so ist es geschehen! 36#2Sam 12,21; 19,1Und es geschah, als er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; auch der König und alle seine Knechte erhoben ein großes Wehklagen. 37Absalom aber war entflohen#2Sam 13,34 und ging zu Talmai, dem Sohn Ammihuds, dem König von Geschur#2Sam 3,3.#13,37 Absaloms Mutter Maacha stammte aus dem Königshaus von Geschur (vgl. 2Sam 3,3). David aber trug die ganze Zeit hindurch Leid um seinen Sohn.
38 #
2Sam 14,23.32 Nachdem aber Absalom geflohen und nach Geschur gezogen war, blieb er dort drei Jahre. 39#2Sam 14,1Und der König David unterließ es, Absalom zu verfolgen; denn er hatte sich über den Tod Amnons getröstet.
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2. Samuel 13: SCH2000
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