Bist du mit dir im Reinen?

„Ich bin mit mir im Reinen.“ Diesen Satz sagen Promis häufig in Interviews, wenn sie gefragt werden, ob es etwas gibt, das sie bereuen oder mit ihrem heutigen Wissen anders machen würden. Doch die Idee, „mit sich im Reinen zu sein“, hat längst den Rahmen solcher Interviews verlassen und ist ein Thema, das immer mehr Menschen beschäftigt.

Ein Ausdruck dieser Selbstakzeptanz findet sich in sogenannten Affirmationen. Einfach ausgedrückt sind Affirmationen positive, stärkende Worte, die Menschen über sich selbst aussprechen oder sich regelmäßig innerlich zusprechen. Sie dienen dazu, Selbstzweifel zu mindern und innerlich wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Das klingt erstmal gut, denn jeder von uns hat Tage, an denen wir uns schwer damit tun, unsere Persönlichkeit, unser Aussehen oder unsere Leistungen anzunehmen.

Aus christlicher Perspektive ist es tatsächlich zentral, dass wir uns als gewollte und geliebte Geschöpfe Gottes akzeptieren. Diese Wertschätzung, die uns Gott als Schöpfer entgegenbringt, gibt uns eine Basis, auf der wir unser Selbstbild unabhängig von äußeren Umständen immer wieder positiv ausrichten können. So können wir sagen: „Ich bin gewollt - ich bin in Gott verwurzelt.“

Dennoch sollten wir vorsichtig sein, Affirmationen als universelle Lösung für alle inneren und äußeren Probleme zu betrachten. Besonders dann, wenn es um unsere Schuld anderen Menschen gegenüber geht, kommen Affirmationen an ihre Grenzen. Schuld in einer zwischenmenschlichen Beziehung lässt sich nicht einfach durch den wiederholten Satz „Ich bin gut, so wie ich bin“ auflösen. Wahre Heilung in diesen Situationen entsteht durch das Eingeständnis unserer Fehler, durch Vergebung und Versöhnung - nicht durch Selbstbestätigung.

Die Bibel betrachtet die Schuldfrage ganzheitlich: Von zwischenmenschlichen Konflikten bis zur Schuld zwischen Mensch und Gott. Die biblische Perspektive zeigt, dass wir als Menschen seit der Schöpfung durch unser Verhalten immer wieder von Gottes vollkommenem Maßstab abweichen. Affirmationen, die sich nur auf das eigene „Gutsein“ stützen, können dieses tiefere Problem nicht lösen. Auch der Versuch, uns durch „gutes Verhalten“ vor Gott reinzuwaschen, scheitert daran, dass wir täglich Fehler machen.

Doch die Bibel bietet uns eine Lösung: Die Wahrheit über unsere Schuld und unsere Unvollkommenheit, die uns befreit - und zwar durch Jesus Christus. Durch den Heiligen Geist schenkt Gott uns das Verständnis dafür, dass Jesus als Gottes Sohn für unsere Schuld am Kreuz starb und uns so die Versöhnung mit Gott ermöglicht.

Next Step: Wie gehst du in deinem Alltag mit dem Konzept Vergebung um? Bitte Jesus im Gebet darum, dass Er dir Situationen und Personen zeigt, die Vergebung brauchen.