Sprechen alle in Sprachen?Beispiel

Woher kommt diese Verwirrung?

Christen fragen sich, ob dies nur einigen Auserwählten vorbehalten ist oder ob es einigen vorenthalten wird. Es herrscht Verwirrung, zum Teil wegen des Verses in 1. Korinther 12,30, der fragt: "Haben alle die Gabe der Wunder? Haben alle die Gabe der Heilung? Reden sie alle in Zungen? Legen alle aus?"

Es ist wichtig zu verstehen, dass in diesem Vers das Reden in Zungen mit der Auslegung verbunden ist. Es gibt nämlich zwei Arten des Zungenredens: das an Gott gerichtete und das, das eine Auslegung für die Zuhörer erfordert. Ersteres ähnelt einem Gebet im Geist, während das zweite, das einer Prophezeiung ähnelt, eine Auslegung erfordert, da es sonst nutzlos ist.

In 1. Korinther 14,2-4 heißt es zum Beispiel: "Denn wer in Zungen redet, der redet nicht zu den Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht ihn, und im Geist redet er Geheimnisse. Wer dagegen prophetisch redet, redet zu den Menschen, baut sie auf, ermahnt sie, tröstet sie. Wer in Zungen redet, baut sich selbst auf; wer prophetisch redet, baut die Gemeinde auf."

Es gibt also noch eine weitere Dimension des Zungenredens, die es zu berücksichtigen gilt: die, in der dem Zungenreden eine Auslegung folgt. In diesem Fall wird das Sprechen in Zungen zu einer Botschaft an eine Zuhörerschaft, und der Sprecher oder jemand anderes aus der Zuhörerschaft kann die Gabe der Zungenauslegung besitzen. Diese Gabe ermöglicht es, die Botschaft nicht wörtlich zu interpretieren, sondern die allgemeine Bedeutung dessen, was mitgeteilt wurde, wiederzugeben. So können auch diejenigen, die die Gabe der Zungenrede nicht verstanden haben, die von Gott adressierte Botschaft erfassen.

Verwirrung ist in der Kirche weit verbreitet, da Texte auf zweideutige Weise verwendet werden. Manche wenden Texte über die Gabe der Sprachen, die sich auf das persönliche Gebet beziehen, auf Botschaften für die Gemeinde an und umgekehrt, was zu viel Verwirrung führt. Aus diesem Grund widmete der Apostel Paulus im Brief an die Korinther mehrere Kapitel, um die Geistesgaben zu behandeln.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, den Unterschied zwischen diesen beiden "Arten" des Zungenredens zu verstehen, und ich werde im weiteren Verlauf dieses Plans noch weitere Erläuterungen zu diesem Thema geben.

Lass uns gemeinsam beten:

Heiliger Geist, danke für die Gaben, die du den Menschen gibst! Danke für dein Wort, das mich jetzt ausrüstet und lehrt, besonders über das Reden in Zungen. Amen!

David Théry
Praktische Lehren, um Gott zu erfahren