Liebe Sucht...Beispiel

Tag 2: Gute Zeiten

Wir hatten durchaus hin und wieder gute Zeiten, oder?

Die meisten von uns genesenden Süchtigen haben einige gute Erinnerungen an unser Leben als Abhängige. Das kann eigentlich über jeden Lebensabschnitt gesagt werden – natürlich gibt es immer einige gute Erinnerungen aus jeder Lebensphase, die uns dann ganz besonders im Gedächtnis bleiben.

Aber diesen Erinnerungen, diesen guten Momenten, diesem ersten Hoch nachzuhängen, kann unsere persönliche Entwicklung erheblich beeinträchtigen. Paulus bringtes in 1. Korinther 13,11 auf den Punkt: Als Kind redete, dachte und urteilte ich wie ein Kind. Doch als Erwachsener habe ich das kindliche Wesen abgelegt.

Es war nie geplant, dass wir in einer Lebensphase stehen bleiben. Während unserer Genesungsphase ist es wichtig, dass wir Schritt für Schritt vorwärtsgehen, ernsthaft bemüht sind, den von uns angerichteten Schaden wiedergutzumachen, wo es angebracht ist, und uns auf die Zeit danach freuen. Es ist entscheidend, dass wir mit unseren Gedanken, zumindest eine gewisse Zeit lang, nicht in der Vergangenheit verweilen, sondern in der Gegenwart. Das gilt vor allem zu Beginn der Genesung.

Und vergiss nicht, wir können unsere uns unbekannte Zukunft einem uns bekannten Gott anvertrauen. Er sagt uns in Jeremia 29,11: Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt! Das ist nicht einfach nur ein nettes Wort oder eine positive Ermutigung – nein, es ist ein Versprechen vom Schöpfer selbst.

„Nur heute“ ist ein wiederkehrendes Thema in unserer Genesung. Wenn du halb in der Vergangenheit und halb in der Zukunft unterwegs bist, kannst du dich nicht in die Gegenwart investieren. Heute ist der Tag, den der Herr gemacht hat, und wer weiß, vielleicht erschaffst du jetzt gerade die guten Erinnerungen, die dich ein Leben lang begleiten werden und die sich doch jeder von uns wünscht!