Psalm 78:1-72
Psalm 78:1-72 Lutherbibel 1912 (DELUT)
(Eine Unterweisung Asaphs.) Höre, mein Volk, mein Gesetz; neigt eure Ohren zu der Rede meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichten aussprechen, die wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, daß wir's nicht verhalten sollten ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigten den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot zu lehren ihre Kinder, auf daß es die Nachkommen lernten und die Kinder, die noch sollten geboren werden; wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kinder verkündigten, daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten Gottes und seine Gebote hielten und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott, wie die Kinder Ephraim, die geharnischt den Bogen führten, abfielen zur Zeit des Streits. Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeigt hatte. Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan. Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchgehen und stellte das Wasser wie eine Mauer. Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer. Er riß die Felsen in der Wüste und tränkte sie mit Wasser die Fülle und ließ Bäche aus den Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme. Dennoch sündigten sie weiter gegen ihn und erzürnten den Höchsten in der Wüste und versuchten Gott in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen, und redeten gegen Gott und sprachen: "Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste? Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volke Fleisch verschaffen?" Da nun das der HERR hörte, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob, und Zorn kam über Israel, daß sie nicht glaubten an Gott und hofften nicht auf seine Hilfe. Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelsbrot. Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle. Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohnten. Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen. Da sie nun ihre Lust gebüßt hatten und noch davon aßen, da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgte die Vornehmsten unter ihnen und schlug darnieder die Besten in Israel. Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder. Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangten und mußten ihr Leben lang geplagt sein. Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn und kehrten sich zu Gott und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist, und heuchelten mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge; aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund. Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen. Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfährt und nicht wiederkommt. Wie oft erzürnten sie ihn in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde! Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel. Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlöste von den Feinden; wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan; da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten; da er Ungeziefer unter sie schickte, daß sie fraß, und Frösche, die sie verderbten, und gab ihre Gewächse den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken; da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen; da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Wetterstrahlen; da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun; da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seele vor dem Tode nicht verschonte und übergab ihr Leben der Pestilenz; da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams, und ließ sein Volk ausziehen wie die Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste. Und leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. Und er brachte sie zu seiner heiligen Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat, und vertrieb vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen. Aber sie versuchten und erzürnten Gott den Höchsten und hielten ihre Zeugnisse nicht und fielen zurück und verachteten alles wie ihre Väter und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen, und erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn mit ihren Götzen. Und da das Gott hörte, entbrannte er und verwarf Israel ganz, daß er seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnte, und gab seine Macht ins Gefängnis und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe. Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mußten ungefreit bleiben. Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten. Und der HERR erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzt, der vom Wein kommt, und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an. Und er verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte. Und baute sein Heiligtum hoch, wie die Erde, die ewiglich fest stehen soll. Und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen; von den säugenden Schafen holte er ihn, daß er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel. Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte mit allem Fleiß.
Psalm 78:1-72 Hoffnung für alle (HFA)
Höre, mein Volk, auf meine Weisungen; gib acht auf das, was ich dir sage! Ich will in Sprüchen der Weisheit zu euch reden, die dunklen Rätsel aus alten Zeiten will ich euch erklären. Was wir gehört und erfahren haben, was schon unsere Väter uns erzählten, das wollen wir auch unseren Kindern nicht verschweigen. Jede Generation soll von Gottes mächtigen Taten hören, von allen Wundern, die der HERR vollbracht hat. Er gab Israel sein Gesetz, den Nachkommen von Jakob gab er seine Gebote. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern bekannt zu machen. So soll jede Generation seine Weisungen kennen lernen – alle Kinder, die noch geboren werden. Auch diese sollen sie ihren Nachkommen einprägen. Sie alle sollen auf Gott ihr Vertrauen setzen und seine Machttaten nicht vergessen. Was er befohlen hat, sollen sie tun und nicht so handeln wie ihre Vorfahren, die sich gegen Gott auflehnten und sich ihm widersetzten: Sie waren untreu und unbeständig. Die Ephraimiter verfügten über gut ausgerüstete Bogenschützen. Trotzdem flohen sie, als es zur Schlacht kam. Sie hatten den Bund gebrochen, den Gott mit ihnen geschlossen hatte, und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu leben. Sie vergaßen seine großen Taten – alle Wunder, die er sie mit eigenen Augen hatte sehen lassen. Ja, schon ihre Vorfahren hatten seine Wunder erlebt, damals in Ägypten im Gebiet von Zoan. Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, das Wasser türmte er auf wie einen Wall. Am Tag führte er sie mit einer Wolke und in der Nacht mit hellem Feuerschein. In der Wüste spaltete er Felsen und gab ihnen Wasser aus der Tiefe in Hülle und Fülle. Ganze Bäche brachen aus den Felsspalten hervor und stürzten herab wie ein Wasserfall. Aber unsere Vorfahren sündigten weiter gegen Gott, den Höchsten, dort in der Wüste lehnten sie sich gegen ihn auf. Sie forderten Gott heraus und verlangten von ihm die Speise, auf die sie gerade Lust hatten. Voller Misstrauen fragten sie: »Ist Gott denn überhaupt in der Lage, uns hier in der Wüste den Tisch zu decken? Den Felsen hat er zwar gespalten, und das Wasser floss in Strömen heraus – aber kann er auch Brot herbeischaffen, kann er für sein Volk Fleisch auftreiben?« Als der HERR das hörte, wurde er zornig auf Israel; sein Zorn über sie entflammte wie ein zerstörendes Feuer. Denn sie glaubten ihm nicht und rechneten nicht mit seiner Hilfe. Dennoch gab er den Wolken Anweisungen und öffnete die Schleusen des Himmels. Er ließ das Manna auf sie herabregnen, Getreide vom Himmel gab er ihnen zu essen – ja, sie aßen das Brot der Engel! Gott gab ihnen mehr als genug zum Sattwerden. Dann ließ er den Ostwind losbrausen und schickte auch den Südwind auf seine stürmische Reise. Er ließ Fleisch auf sie herabregnen: Vögel, so zahlreich wie der Sand am Meer. Mitten ins Lager ließ er sie fallen, rings um ihre Zelte war alles damit bedeckt. Sie aßen davon und wurden mehr als satt; so gab Gott ihnen das, was sie verlangten. Doch sie hatten ihre Gier kaum gestillt und sich das Fleisch gerade erst in den Mund geschoben, als Gott aufs Neue zornig wurde. Er brachte ihre stärksten Männer um und vernichtete die jungen Krieger Israels. Dennoch sündigten sie weiter und vertrauten ihm nicht, obwohl er all diese Wunder vollbracht hatte. Da ließ er ihr Leben ohne jeden Sinn verstreichen, von Angst erfüllt gingen ihre Jahre dahin. Immer wenn Gott einige von ihnen tötete, fragten sie wieder nach ihm, von Reue ergriffen suchten sie Gott. Dann erinnerten sie sich, dass er ihr Beschützer war, dass er, der Höchste, sie befreit hatte. Aber ihre Reue war nicht echt: Jedes ihrer Worte war eine Lüge, nichts von dem, was sie sagten, war ehrlich. Ihr Vertrauen auf Gott war schwach und unbeständig; sie standen nicht treu zu dem Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte. Trotzdem blieb er barmherzig, vergab ihre Schuld und vernichtete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück, anstatt ihm freien Lauf zu lassen. Er wusste ja, wie vergänglich sie waren – flüchtig wie ein Hauch, der verweht und nicht wiederkehrt. Wie oft boten sie Gott die Stirn, wie oft verletzten sie ihn tief, dort in der Wüste! Immer wieder forderten sie ihn heraus, sie beleidigten den heiligen Gott Israels. Sie vergaßen seine Macht und den Tag, an dem er sie von ihren Feinden erlöst hatte. Damals vollbrachte er viele Zeichen und Wunder in dem Gebiet von Zoan im Land Ägypten. Er verwandelte die Ströme und Bäche der Ägypter in Blut, so dass niemand mehr daraus trinken konnte. Er schickte ihnen Insektenschwärme, die sie plagten, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. Ihre Ernte überließ er gefräßigen Heuschrecken, die den Ertrag ihrer Arbeit vernichteten. Ihre Weinstöcke zerschlug er durch Hagel, ihre Feigenbäume wurden durch Eisstücke zerstört. Auch das Vieh lieferte er dem Hagel aus, ganze Herden kamen durch die Blitze um. Sein Zorn auf die Ägypter war grenzenlos, darum quälte er sie in seiner rasenden Wut und ließ eine Schar von Unglücksengeln auf sie los. Ja, er hielt seinen Zorn nicht länger zurück; er verschonte sie nicht mehr vor dem Tod, sondern ließ sie durch die Pest umkommen. Jeden ältesten Sohn tötete er in den Familien der Ägypter, es traf alle Erstgeborenen der Nachkommen von Ham. Dann ließ Gott sein Volk aufbrechen und führte es durch die Wüste wie ein Hirte seine Schafe. Sie fürchteten sich nicht, so sicher führte er sie; für ihre Feinde aber wurde das Meer zum Grab. Er brachte sein Volk bis in sein Heiliges Land, bis zu den Bergen, die er mit eigener Hand für sie erwarb. Ganze Völker vertrieb er aus diesem Gebiet und verteilte es unter die Stämme Israels. Die Häuser der Vertriebenen waren nun ihre Wohnungen. Doch erneut forderten sie Gott, den Höchsten, heraus und lehnten sich wieder einmal gegen ihn auf. Seine Gebote waren ihnen gleichgültig. Sie wandten sich von ihm ab und verließen ihn treulos wie schon ihre Vorfahren; sie waren unzuverlässig wie ein schlaffer Bogen, mit dem man nicht schießen kann. Sie erzürnten Gott, indem sie auf den Bergen Opferstätten für fremde Götter errichteten; mit ihren Götzenbildern reizten sie ihn zum Zorn. Ja, er geriet außer sich vor Zorn und gab Israel völlig auf. Er verließ sein Heiligtum in Silo – das Zelt, in dem er den Menschen nahe gewesen war. Die Bundeslade, das Zeichen seiner Macht und Ehre, gab er in die Hände der Feinde. Er war zornig über sein Volk und lieferte es dem Schwert der Gegner aus. Die jungen Männer kamen im Feuer um, den Mädchen sang man kein Hochzeitslied mehr. Die Priester wurden mit dem Schwert getötet, ihre Witwen durften nicht einmal die Totenklage anstimmen. Doch dann erhob sich der HERR, als hätte er geschlafen; er stand auf wie ein starker Krieger, der aus seinem Rausch erwacht. Er schlug seine Feinde in die Flucht und machte sie für alle Zeiten zum Gespött. Die Nachkommen von Josef ließ er fallen, vom Stamm Ephraim wollte er nichts mehr wissen. Den Stamm Juda jedoch wählte er aus, den Berg Zion, dem seine Liebe gehört. Dort errichtete er sein Heiligtum – hoch ragt es auf; fest und unerschütterlich wie die Erde steht es da. Er wählte David als seinen Diener aus; von seiner Herde auf der Weide holte er ihn weg. Bis dahin hatte David bloß Schafe gehütet, doch nun machte Gott ihn zum Hirten über Israel, über die Nachkommen von Jakob, sein erwähltes Volk. David regierte mit aufrichtigem Herzen und führte die Israeliten mit kluger Hand.
Psalm 78:1-72 Neue Genfer Übersetzung (NGU2011)
Ein kunstvoll gestaltetes Lied. Von Asaf. Höre, mein Volk, auf meine Weisung, habt ein offenes Ohr für meine Worte. Sprüche der Weisheit will ich vortragen, ich will verkünden, was seit grauer Vorzeit verborgen war. Was wir gehört und erfahren haben und was unsere Väter uns erzählt haben, das wollen wir auch unseren Kindern nicht vorenthalten. Denen, die nach uns kommen, wollen wir von den großartigen Taten des HERRN erzählen, von seiner Macht und den Wundern, die er vollbracht hat. Für die Nachkommen Jakobs hat er Verordnungen erlassen, die seinen Willen bezeugen, ja, für ganz Israel hat er Gesetze aufgestellt. Unseren Vorfahren befahl er, sie ihren Kindern weiterzugeben. Denn die ganze Nachwelt sollte gut Bescheid darüber wissen, alle, die später geboren würden, sollten immer wieder bereit sein, es ihren Kindern zu erzählen. So würden sie alle ihr Vertrauen auf Gott setzen und seine großen Taten nicht vergessen. Ja, dann würden sie nach seinen Geboten leben. Auf keinen Fall sollten sie wie ihre Vorfahren werden, die sich immer wieder voller Trotz gegen Gott auflehnten – eine Generation, deren Herz nie ganz Gott gehörte und die ihm nie treu war. Die Männer vom Stamm Efraïm, gut gerüstete Bogenschützen, sind am entscheidenden Kampftag zurückgewichen. Sie hielten sich nicht an Gottes Bund, den er mit seinem Volk geschlossen hatte, sie weigerten sich, sein Gesetz zu befolgen. Seine großartigen Taten vergaßen sie, auch die Wunder, die er sie erleben ließ. Dabei hatte er vor den Augen ihrer Vorfahren Wunder vollbracht, in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan. Er teilte das Meer und ließ sie hindurchziehen, zu beiden Seiten staute er das Wasser auf wie einen Damm. Er leitete das Volk am Tag durch eine Wolke und in der Nacht durch einen leuchtenden Feuerschein. In der Wüste spaltete er Felsen, Wasser in Fülle ließ er hervorströmen wie Meeresfluten und gab ihnen reichlich zu trinken. Bäche ließ er hervorbrechen aus dem Gestein, und das Wasser schoss herunter wie ein reißender Fluss. Sie aber sündigten weiter gegen ihn und lehnten sich dort in der Wüste gegen ihn, den Höchsten, auf. Ganz bewusst stellten sie Gott auf die Probe und forderten von ihm die Speise, nach der sie Verlangen hatten. Sie beleidigten Gott und fragten: »Ist Gott wohl in der Lage, uns auch in der Wüste einen gedeckten Tisch vorzusetzen? Nun gut, er schlug auf den Felsen, das Wasser floss heraus, sogar ganze Bäche strömten hervor. Aber kann er seinem Volk auch Brot geben oder gar Fleisch verschaffen?« Der HERR hörte es und wurde so zornig, dass er ein Feuer um sich greifen ließ bei den Nachkommen Jakobs, sein Zorn entbrannte gegen Israel. Denn sie glaubten Gott nicht, und sie vertrauten nicht auf seine Hilfe. Und trotzdem gab er den Wolken über ihnen einen Befehl, ja, er öffnete die Türen des Himmels. Er ließ Manna auf sie regnen, damit sie zu essen hatten, Getreide aus dem Himmel gab er ihnen. Jeder von ihnen aß das Brot der Engel, und Gott gab ihnen Speise in Fülle. Den Ostwind ließ er am Himmel aufkommen, und auch den Südwind trieb er mit Macht herbei. ´Auf sein Volk` ließ er Fleisch regnen, unzählbar wie Staubkörner, Geflügel gab es wie Sand am Meer. Über den Lagerplatz seines Volkes ließ er die Vögel fallen, mitten hinein, rings um ihre Zelte. Sie aßen davon und wurden reichlich satt, alles, was sie so gierig verlangten, gab er ihnen. Doch noch war ihre Gier nicht gestillt, noch war die Speise in ihrem Mund, da brach Gottes Zorn gegen sie los. Er tötete viele ihrer starken, gesunden Leute, ja, zahlreiche junge Männer Israels streckte er nieder. Doch trotz allem sündigten sie weiter und weiter und schenkten seinen Wundern keinen Glauben. Da ließ er ihre Lebenstage wie nichts zerrinnen und ihre Jahre schwinden in Angst und Schrecken. Wenn er viele von ihnen umkommen ließ, fragten die Übrigen wieder nach ihm. Ja, sie kehrten um von ihren falschen Wegen und suchten Gott. Sie besannen sich darauf, dass Gott ihr Fels ist, und er, der Höchste, ihr Erlöser. Doch wieder betrogen sie ihn mit ihren Worten, sie belogen ihn mit allem, was über ihre Lippen kam. Sie blieben nicht von ganzem Herzen bei ihm und hielten sich nicht treu an den Bund, den er mit ihnen geschlossen hatte. Doch er war barmherzig, er vergab ihre Schuld und tötete sie nicht. Immer wieder hielt er seinen Zorn zurück und ließ seinem Unwillen keinen freien Lauf. Er dachte daran, dass sie Menschen aus Fleisch und Blut sind – ein Windhauch, der kurz aufkommt und nicht mehr wiederkehrt. Doch wie oft lehnten sie sich in der Wüste gegen ihn auf und bereiteten ihm Kummer dort in der Steppe! Wieder und wieder stellten sie ihn auf die Probe und beleidigten ihn, den heiligen Gott Israels. Sie dachten nicht mehr daran, wie er mit starker Hand eingegriffen und sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit hatte. Damals vollbrachte er Zeichen und Wunder in Ägypten, im Gebiet der Stadt Zoan. Er ließ dort Flüsse und Bäche zu Blut werden, so dass man nicht mehr aus ihnen trinken konnte. Er schickte ´den Ägyptern` Schwärme von Ungeziefer, die sie zerfraßen, und Frösche, die ihnen Verderben brachten. Die Frucht ihres Feldes gab er den Insekten preis; die Ernte, für die sie so mühsam gearbeitet hatten, überließ er den Heuschrecken. Ihre Weinstöcke schlug er durch Hagel nieder, und ihre Maulbeerbäume durch Brocken von Eis. Dem Hagel ließ er auch ihr Vieh zum Opfer fallen, ihre Herden dem Blitzschlag. Sein glühender Zorn brach gegen sie los, mit Wut und Grimm stürzte er sie ins Unglück. Er sandte eine Schar von Engeln, die Unheil über sie bringen sollten. Seinem Zorn ließ er freien Lauf, selbst vor dem Tod verschonte er sie nicht, sondern ließ sie durch die Pest umkommen. Alle Erstgeborenen in Ägypten streckte er nieder, ja, er tötete die ältesten Söhne, die kräftigsten im Land der Nachkommen Hams. Dann führte er sein Volk heraus wie ein Hirte seine Schafe, und in der Wüste leitete er sie wie eine Herde. Er führte sie sicher, darum hatten sie keine Angst. Ihre Feinde jedoch begrub das Meer. Er brachte sie in sein heiliges Land und führte sie zu dem Berg, den er mit eigener Hand zu seinem Eigentum gemacht hatte. Die anderen Völker vertrieb er vor ihnen aus dem Land und verteilte es als Erbbesitz an die Stämme Israels. So konnten sie in den Zelten dieser Völker wohnen. Doch wieder forderten sie Gott heraus; sie lehnten sich gegen ihn, den Höchsten, auf und hielten sich nicht an seine Mahnungen. Sie sagten sich von ihm los und brachen ihm die Treue wie schon zuvor ihre Väter. Unzuverlässig waren sie wie ein Bogen, dessen Pfeile in die falsche Richtung schnellen. Sie bereiteten ihm Kummer durch ihre heidnischen Altäre auf den Anhöhen, mit ihren Götterbildern reizten sie ihn zur Eifersucht. Als Gott hörte, wie sie zu anderen Göttern beteten, entbrannte sein Zorn; voll Abscheu wandte er sich von Israel ab. Er gab sein Heiligtum in Silo auf, das Zelt, in dem er unter den Menschen gewohnt hatte. Die Bundeslade, das Sinnbild seiner Macht, ließ er zur Beute werden, ja, seinen Ruhm gab er in die Hand des Feindes. Er lieferte sein Volk dem Schwert aus, sein Zorn traf die Nation, die ihm gehörte. Die jungen Männer wurden vom Feuer verzehrt, und den jungen Frauen sang man keine Hochzeitslieder mehr. Die Priester kamen durch das Schwert um, und die Witwen konnten nicht einmal die Totenklage halten. Da aber machte sich der Herr auf wie einer, der vom Schlaf erwacht, wie ein Held, der gestärkt durch Wein nur noch mutiger wird. Nun schlug er seine Feinde zurück, in ewige Schande stürzte er sie. Er entzog den Nachkommen Josefs die Führung seines Volkes, seine Wahl fiel nicht mehr auf den Stamm Efraïm. Vielmehr erwählte Gott nun den Stamm Juda ´und damit` den Berg Zion, dem seine Liebe gilt. Dort errichtete er sein Heiligtum, majestätisch wie die hohen Berge, unverrückbar wie die Erde, deren Fundament er für immer befestigt hat. Er erwählte David, seinen Diener, und holte ihn weg von den Schafpferchen: Von den Muttertieren nahm er ihn fort, damit er in Zukunft der Hirte sei für die Nachkommen Jakobs, für Gottes eigenes Volk Israel. Und David leitete sie wie ein Hirte mit aufrichtigem Herzen, ja, er führte sie mit Weisheit und geschickter Hand.
Psalm 78:1-72 Lutherbibel 1912 (DELUT)
(Eine Unterweisung Asaphs.) Höre, mein Volk, mein Gesetz; neigt eure Ohren zu der Rede meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen und alte Geschichten aussprechen, die wir gehört haben und wissen und unsre Väter uns erzählt haben, daß wir's nicht verhalten sollten ihren Kindern, die hernach kommen, und verkündigten den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. Er richtete ein Zeugnis auf in Jakob und gab ein Gesetz in Israel, das er unsern Vätern gebot zu lehren ihre Kinder, auf daß es die Nachkommen lernten und die Kinder, die noch sollten geboren werden; wenn sie aufkämen, daß sie es auch ihren Kinder verkündigten, daß sie setzten auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen der Taten Gottes und seine Gebote hielten und nicht würden wie ihre Väter, eine abtrünnige und ungehorsame Art, welchen ihr Herz nicht fest war und ihr Geist nicht treulich hielt an Gott, wie die Kinder Ephraim, die geharnischt den Bogen führten, abfielen zur Zeit des Streits. Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeigt hatte. Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan. Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchgehen und stellte das Wasser wie eine Mauer. Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer. Er riß die Felsen in der Wüste und tränkte sie mit Wasser die Fülle und ließ Bäche aus den Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme. Dennoch sündigten sie weiter gegen ihn und erzürnten den Höchsten in der Wüste und versuchten Gott in ihrem Herzen, daß sie Speise forderten für ihre Seelen, und redeten gegen Gott und sprachen: "Ja, Gott sollte wohl können einen Tisch bereiten in der Wüste? Siehe, er hat wohl den Felsen geschlagen, daß Wasser flossen und Bäche sich ergossen; aber wie kann er Brot geben und seinem Volke Fleisch verschaffen?" Da nun das der HERR hörte, entbrannte er, und Feuer ging an in Jakob, und Zorn kam über Israel, daß sie nicht glaubten an Gott und hofften nicht auf seine Hilfe. Und er gebot den Wolken droben und tat auf die Türen des Himmels und ließ das Man auf sie regnen, zu essen, und gab ihnen Himmelsbrot. Sie aßen Engelbrot; er sandte ihnen Speise die Fülle. Er ließ wehen den Ostwind unter dem Himmel und erregte durch seine Stärke den Südwind und ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Vögel wie Sand am Meer und ließ sie fallen unter ihr Lager allenthalben, da sie wohnten. Da aßen sie und wurden allzu satt; er ließ sie ihre Lust büßen. Da sie nun ihre Lust gebüßt hatten und noch davon aßen, da kam der Zorn Gottes über sie und erwürgte die Vornehmsten unter ihnen und schlug darnieder die Besten in Israel. Aber über das alles sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an seine Wunder. Darum ließ er sie dahinsterben, daß sie nichts erlangten und mußten ihr Leben lang geplagt sein. Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn und kehrten sich zu Gott und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist, und heuchelten mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge; aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund. Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen. Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfährt und nicht wiederkommt. Wie oft erzürnten sie ihn in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde! Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel. Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlöste von den Feinden; wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan; da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten; da er Ungeziefer unter sie schickte, daß sie fraß, und Frösche, die sie verderbten, und gab ihre Gewächse den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken; da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen; da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Wetterstrahlen; da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun; da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seele vor dem Tode nicht verschonte und übergab ihr Leben der Pestilenz; da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams, und ließ sein Volk ausziehen wie die Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste. Und leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer. Und er brachte sie zu seiner heiligen Grenze, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben hat, und vertrieb vor ihnen her die Völker und ließ ihnen das Erbe austeilen und ließ in jener Hütten die Stämme Israels wohnen. Aber sie versuchten und erzürnten Gott den Höchsten und hielten ihre Zeugnisse nicht und fielen zurück und verachteten alles wie ihre Väter und hielten nicht, gleichwie ein loser Bogen, und erzürnten ihn mit ihren Höhen und reizten ihn mit ihren Götzen. Und da das Gott hörte, entbrannte er und verwarf Israel ganz, daß er seine Wohnung zu Silo ließ fahren, die Hütte, da er unter Menschen wohnte, und gab seine Macht ins Gefängnis und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes und übergab sein Volk ins Schwert und entbrannte über sein Erbe. Ihre junge Mannschaft fraß das Feuer, und ihre Jungfrauen mußten ungefreit bleiben. Ihre Priester fielen durchs Schwert, und waren keine Witwen, die da weinen sollten. Und der HERR erwachte wie ein Schlafender, wie ein Starker jauchzt, der vom Wein kommt, und schlug seine Feinde zurück und hängte ihnen ewige Schande an. Und er verwarf die Hütte Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, welchen er liebte. Und baute sein Heiligtum hoch, wie die Erde, die ewiglich fest stehen soll. Und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafställen; von den säugenden Schafen holte er ihn, daß er sein Volk Jakob weiden sollte und sein Erbe Israel. Und er weidete sie auch mit aller Treue und regierte mit allem Fleiß.
Psalm 78:1-72 Darby Unrevidierte Elberfelder (ELB)
Ein Maskil; von Asaph. Horche, mein Volk, auf mein Gesetz! Neiget euer Ohr zu den Worten meines Mundes! Ich will meinen Mund auftun zu einem Spruche, will Rätsel hervorströmen lassen aus der Vorzeit. Was wir gehört und erfahren und unsere Väter uns erzählt haben, wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen, dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm Jehovas und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat. Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob, und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun; damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten; und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht vergäßen, und seine Gebote bewahrten; und nicht würden wie ihre Väter, ein widersetzliches und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das sein Herz nicht befestigte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott. Die Söhne Ephraims, gerüstete Bogenschützen, wandten um am Tage des Kampfes. Sie hielten nicht den Bund Gottes und weigerten sich, in seinem Gesetz zu wandeln; und sie vergaßen seine Taten und seine Wunderwerke, die er sie hatte schauen lassen. Er tat Wunder vor ihren Vätern, im Lande Ägypten, dem Gefilde Zoans. Er spaltete das Meer und ließ sie hindurchgehen, und ließ die Wasser stehen wie einen Damm. Und er leitete sie des Tages mit der Wolke und die ganze Nacht mit dem Lichte eines Feuers. Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie reichlich wie aus Tiefen. Und er ließ Bäche hervorkommen aus dem Felsen und Wasser herablaufen gleich Flüssen. Doch sie fuhren weiter fort, wider ihn zu sündigen, indem sie gegen den Höchsten widerspenstig waren in der Wüste. Und sie versuchten Gott in ihren Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüst. Und sie redeten wider Gott; sie sprachen: Sollte Gott in der Wüste einen Tisch zu bereiten vermögen? Siehe, den Felsen hat er geschlagen, und Wasser flossen heraus, und Bäche strömten; wird er auch Brot zu geben vermögen, oder wird er seinem Volke Fleisch verschaffen? Darum, als Jehova es hörte, ergrimmte er, und Feuer entzündete sich gegen Jakob, und auch Zorn stieg auf gegen Israel; weil sie Gott nicht glaubten und nicht vertrauten auf seine Rettung. Und doch hatte er den Wolken oben geboten und die Türen des Himmels geöffnet und Manna auf sie regnen lassen, damit sie äßen, und ihnen Himmelsgetreide gegeben. Der Mensch aß Brot der Starken, Speise sandte er ihnen bis zur Sättigung. Er führte den Ostwind herbei am Himmel, und durch seine Stärke trieb er herbei den Südwind; und er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub, und geflügeltes Gevögel wie Sand der Meere, und ließ es fallen in ihr Lager, rings um ihre Wohnungen. Und sie aßen und sättigten sich sehr, und ihr Gelüst führte er ihnen zu. Noch hatten sie sich nicht abgewandt von ihrem Gelüst, noch war ihre Speise in ihrem Munde, da stieg der Zorn Gottes wider sie auf; und er würgte unter ihren Kräftigen, und die Auserlesenen Israels streckte er nieder. Bei alledem sündigten sie wiederum und glaubten nicht durch seine Wunderwerke. Da ließ er in Eitelkeit hinschwinden ihre Tage, und ihre Jahre in Schrecken. Wenn er sie tötete, dann fragten sie nach ihm, und kehrten um und suchten Gott eifrig; und sie gedachten daran, daß Gott ihr Fels sei, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. Und sie heuchelten ihm mit ihrem Munde, und mit ihrer Zunge logen sie ihm; denn ihr Herz war nicht fest gegen ihn, und sie hielten nicht treulich an seinem Bunde. Er aber war barmherzig, er vergab die Ungerechtigkeit und verderbte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und ließ nicht erwachen seinen ganzen Grimm. Und er gedachte daran, daß sie Fleisch seien, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste, betrübten ihn in der Einöde! Und sie versuchten Gott wiederum und kränkten den Heiligen Israels. Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, da er sie von dem Bedränger erlöste, als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder in dem Gefilde Zoans: Er verwandelte ihre Ströme in Blut, so daß sie ihre fließenden Wasser nicht trinken konnten. Er sandte Hundsfliegen unter sie, welche sie fraßen, und Frösche, die sie verderbten. Und er gab der Grille ihren Ertrag, und ihre Arbeit der Heuschrecke. Ihren Weinstock schlug er nieder mit Hagel, und ihre Maulbeerfeigenbäume mit Schloßen. Und er gab ihr Vieh dem Hagel preis, und ihre Herden den Blitzen. Er ließ gegen sie los seines Zornes Glut, Wut und Grimm und Drangsal, eine Schar von Unglücksengeln. Er bahnte seinem Zorne einen Weg, entzog nicht dem Tode ihre Seele und gab ihr Leben der Pest preis. Und er schlug alle Erstgeburt in Ägypten, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. Und er ließ sein Volk wegziehen gleich Schafen, und leitete sie gleich einer Herde in der Wüste; und er führte sie sicher, so daß sie sich nicht fürchteten; und ihre Feinde bedeckte das Meer. Und er brachte sie zu der Grenze seines Heiligtums, zu diesem Berge, den seine Rechte erworben. Und er vertrieb Nationen vor ihnen, und verloste sie als Schnur des Erbteils und ließ in ihren Zelten wohnen die Stämme Israels. Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn, und seine Zeugnisse bewahrten sie nicht. Und sie wichen zurück und handelten treulos wie ihre Väter; sie wandten sich um gleich einem trügerischen Bogen. Und sie erbitterten ihn durch ihre Höhen und reizten ihn zur Eifersucht durch ihre geschnitzten Bilder. Gott hörte es und ergrimmte, und er verachtete Israel sehr. Und er verließ die Wohnung zu Silo, das Zelt, welches er unter den Menschen aufgeschlagen hatte. Und er gab in die Gefangenschaft seine Kraft, und seine Herrlichkeit in die Hand des Bedrängers. Und er gab sein Volk dem Schwerte preis, und gegen sein Erbteil ergrimmte er. Seine Jünglinge fraß das Feuer, und seine Jungfrauen wurden nicht besungen; seine Priester fielen durch das Schwert, und seine Witwen weinten nicht. Da erwachte, gleich einem Schlafenden, der Herr, gleich einem Helden, der da jauchzt vom Wein; und er schlug seine Feinde von hinten, gab ihnen ewige Schmach. Und er verwarf das Zelt Josephs, und den Stamm Ephraim erwählte er nicht; sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er geliebt hat. Und er baute gleich Höhen sein Heiligtum, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. Und er erwählte David, seinen Knecht, und nahm ihn von den Hürden der Schafe; hinter den Säugenden weg ließ er ihn kommen, um Jakob, sein Volk, zu weiden, und Israel, sein Erbteil. Und er weidete sie nach der Lauterkeit seines Herzens, und mit der Geschicklichkeit seiner Hände leitete er sie.
Psalm 78:1-72 Die Bibel (Schlachter 2000) (SCH2000)
Höre, mein Volk, meine Lehre; neigt eure Ohren zu den Reden meines Mundes! Ich will meinen Mund zu einer Gleichnisrede öffnen, will Rätsel vortragen aus alter Zeit. Was wir gehört und gelernt haben und was unsere Väter uns erzählt haben, das wollen wir ihren Kindern nicht vorenthalten, sondern den Ruhm des HERRN erzählen dem späteren Geschlecht, seine Macht und seine Wunder, die er getan hat. Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz gegeben in Israel; und er gebot unseren Vätern, es ihren Kindern zu verkünden, damit das spätere Geschlecht es wisse, die Kinder, die noch geboren werden sollten, damit auch sie aufständen und es ihren Kindern erzählten; damit diese auf Gott ihr Vertrauen setzten und die Taten Gottes nicht vergäßen und seine Gebote befolgten und nicht würden wie ihre Väter, ein trotziges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das kein festes Herz hatte, und dessen Geist nicht treu war gegen Gott. Die Söhne Ephraims [waren wie] gerüstete Bogenschützen, die sich umwenden am Tag der Schlacht. Sie bewahrten den Bund Gottes nicht und weigerten sich, nach seinem Gesetz zu wandeln. Und sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er sie hatte sehen lassen. Vor ihren Vätern hatte er Wunder getan im Land Ägypten, im Gebiet von Zoan. Er spaltete das Meer und führte sie hindurch und türmte die Wasser auf wie einen Damm. Er leitete sie bei Tag mit einer Wolke und mit dem Licht eines Feuers durch die ganze Nacht. Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie mit großen Fluten; er ließ Bäche aus dem Felsen hervorspringen und Wasser herabfließen in Strömen. Dennoch fuhren sie fort, gegen ihn zu sündigen und den Höchsten zu erzürnen in der Wüste. Und sie versuchten Gott in ihrem Herzen, indem sie Speise forderten für ihr Gelüste. Und sie redeten gegen Gott und sprachen: »Kann Gott uns wohl einen Tisch bereiten in der Wüste? Siehe, er hat den Felsen geschlagen, dass Wasser flossen und Bäche sich ergossen. Kann er aber auch Brot geben? Wird er seinem Volk Fleisch verschaffen?« Darum, als der HERR das hörte, da wurde er zornig, und Feuer entbrannte gegen Jakob, ja, Zorn stieg auf über Israel, weil sie Gott nicht glaubten und nicht auf seine Rettung vertrauten. Und doch hatte er den Wolken droben geboten und die Türen des Himmels geöffnet; und hatte Manna auf sie regnen lassen zum Essen und ihnen Himmelskorn gegeben. Der Mensch aß das Brot der Starken; er sandte ihnen Speise, bis sie satt waren. Er ließ den Ostwind am Himmel hinfahren und führte durch seine Kraft den Südwind herbei; er ließ Fleisch auf sie regnen wie Staub und Geflügel wie Sand am Meer, und ließ sie mitten in ihr Lager fallen, rings um ihre Wohnung her. Da aßen sie und wurden völlig satt; er gewährte ihnen, wonach sie gelüstet hatten. Sie hatten ihre Begierde noch nicht gestillt, und ihre Speise war noch in ihrem Mund, da erhob sich der Zorn Gottes gegen sie; und er tötete die Vornehmsten unter ihnen, und die auserwählten [Krieger] Israels streckte er nieder. Trotz alledem sündigten sie weiter und glaubten nicht an seine Wunder. Darum ließ er ihre Tage wie einen Hauch vergehen und ihre Jahre in Schrecken. Wenn er sie schlug, so fragten sie nach ihm und kehrten wieder um und suchten Gott; und sie gedachten daran, dass Gott ihr Fels ist, und Gott, der Höchste, ihr Erlöser. Aber sie heuchelten vor ihm mit ihrem Mund und logen mit ihren Zungen; denn ihr Herz war nicht aufrichtig gegen ihn, und sie hielten nicht treu an seinem Bund fest. Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht; und oftmals wandte er seinen Zorn ab und erweckte nicht seinen ganzen Grimm; denn er dachte daran, dass sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkehrt. Wie oft lehnten sie sich gegen ihn auf in der Wüste und betrübten ihn in der Einöde! Und sie versuchten Gott immer wieder und bekümmerten den Heiligen Israels. Sie gedachten nicht an seine Hand, an den Tag, als er sie von dem Feind erlöste; als er seine Zeichen tat in Ägypten und seine Wunder im Gebiet von Zoan; als er ihre Ströme in Blut verwandelte und ihre Bäche, sodass man nicht trinken konnte; als er Ungeziefer unter sie sandte, das sie fraß, und Frösche, die sie verderbten; als er dem Vertilger ihren Ertrag gab und der Heuschrecke die Frucht ihrer Arbeit; als er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume durch eine verheerende Wasserflut, und ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Blitzen; als er gegen sie die Glut seines Zornes entsandte, Wut und Grimm und Drangsal, eine ausgesandte Schar Verderben bringender Engel; als er seinem Zorn den Lauf ließ, ihre Seele nicht vor dem Tod bewahrte, sondern ihr Leben der Pest preisgab; als er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. Und er ließ sein Volk ausziehen wie Schafe und leitete sie wie eine Herde in der Wüste und führte sie sicher, dass sie sich nicht fürchteten; ihre Feinde aber bedeckte das Meer. Und er brachte sie in sein heiliges Land, zu diesem Berg, den seine Rechte erworben hat. Und er vertrieb die Heiden vor ihnen her und teilte ihnen das Erbe aus mit der Messschnur und ließ in ihren Zelten die Stämme Israels wohnen. Aber sie versuchten Gott, den Höchsten, und waren widerspenstig gegen ihn und bewahrten seine Zeugnisse nicht, sondern sie wichen zurück und fielen ab wie ihre Väter; sie gingen fehl wie ein trügerischer Bogen. Und sie reizten ihn zum Zorn durch ihre Höhen und zur Eifersucht durch ihre Götzenbilder. Gott hörte es und geriet in Zorn, und er verabscheute Israel sehr. Und er verließ seine Wohnung in Silo, das Zelt, das er unter den Menschen aufgeschlagen hatte; und er gab seine Macht in Gefangenschaft und seine Herrlichkeit in Feindeshand. Er überlieferte sein Volk dem Schwert und war zornig über sein Erbe. Seine jungen Männer verzehrte das Feuer, und seine Jungfrauen mussten ohne Brautlied bleiben. Seine Priester fielen durchs Schwert, und seine Witwen konnten keine Totenklage halten. Da erwachte der Herr wie ein Schlafender, wie ein Held, der aufjauchzt vom Wein. Und er schlug seine Feinde in die Flucht, ewige Schande fügte er ihnen zu. Und er verwarf das Zelt Josephs und erwählte nicht den Stamm Ephraim, sondern er erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er liebt. Und er baute sein Heiligtum gleich Himmelshöhen, gleich der Erde, die er auf ewig gegründet hat. Und er erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden weg. Als er den tragenden Schafen nachging, holte Er ihn, Dass er Jakob weiden sollte, sein Volk, und Israel, sein Erbe. Und er weidete sie mit aller Treue seines Herzens und leitete sie mit weiser Hand.