Hiob 7:1-21

Hiob 7:1-21 Hoffnung für alle (HFA)

»Das Leben der Menschen gleicht der Zwangsarbeit, von früh bis spät müssen sie sich abmühen! Ein Landarbeiter sehnt sich nach dem kühlen Schatten am Abend; er wartet darauf, dass ihm sein Lohn bezahlt wird. Und was ist mein Lohn? Monate, die sinnlos dahinfliegen, und kummervolle Nächte! Wenn ich mich schlafen lege, denke ich: ›Wann kann ich endlich wieder aufstehen?‹ Die Nacht zieht sich in die Länge, ich wälze mich schlaflos hin und her bis zum Morgen. Mein Körper ist von Würmern und von dreckigem Schorf bedeckt. Meine Haut platzt auf und eitert. Schneller als ein Weberschiffchen sausen meine Tage dahin, sie schwinden ohne jede Hoffnung. O Gott, bedenke, dass mein Leben nur ein Hauch ist! Mein Glück ist dahin; es kommt nie wieder. Noch siehst du mich, doch nicht mehr lange, und wenn du mich dann suchst, bin ich nicht mehr da. Wie eine Wolke, die vorüberzieht, so ist ein Mensch, der stirbt: Vom Ort der Toten kehrt er nie zurück; dort, wo er einmal wohnte, ist er bald vergessen. Nein – ich kann nicht schweigen! Der Schmerz wühlt in meinem Innern. Ich lasse meinen Worten freien Lauf, ich rede aus bitterem Herzen. O Gott, warum lässt du mich so scharf bewachen? Bin ich denn das Meer oder ein Meeresungeheuer? Wenn ich dachte: ›Ich will im Schlaf Ruhe finden und mein Elend vergessen‹, dann hast du mich bis in die Träume verfolgt und mir durch Visionen Angst eingejagt. Am liebsten würde ich erhängt! Lieber sterben als noch länger in diesem elenden Körper leben! Ich gebe auf! So will ich nicht mehr weiterleben! Lass mich in Ruhe, denn mein Leben hat keinen Sinn mehr! Gott, warum nimmst du einen Menschen so ernst? Warum beachtest du ihn überhaupt? Jeden Morgen verlangst du Rechenschaft von ihm; du beobachtest ihn jeden Augenblick. Wie lange schaust du mich noch prüfend an? Du lässt mich keinen Augenblick in Ruhe! Du Menschenwächter – hat dich meine Sünde denn verletzt? Warum machst du mich zu deiner Zielscheibe? Bin ich dir zur Last geworden? Warum vergibst du mir mein Unrecht nicht? Kannst du keine Sünde übersehen? Denn bald liege ich unter der Erde, und wenn du mich dann suchst, bin ich nicht mehr da.«

Hiob 7:1-21 Lutherbibel 1912 (DELUT)

Muß nicht der Mensch immer im Streit sein auf Erden, und sind seine Tage nicht wie eines Tagelöhners? Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Tagelöhner, daß seine Arbeit aus sei, also habe ich wohl ganze Monden vergeblich gearbeitet, und elender Nächte sind mir viel geworden. Wenn ich mich legte, sprach ich: Wann werde ich aufstehen? Und der Abend ward mir lang; ich wälzte mich und wurde des satt bis zur Dämmerung. Mein Fleisch ist um und um wurmig und knotig; meine Haut ist verschrumpft und zunichte geworden. Meine Tage sind leichter dahingeflogen denn die Weberspule und sind vergangen, daß kein Aufhalten dagewesen ist. Gedenke, daß mein Leben ein Wind ist und meine Augen nicht wieder Gutes sehen werden. Und kein lebendiges Auge wird mich mehr schauen; sehen deine Augen nach mir, so bin ich nicht mehr. Eine Wolke vergeht und fährt dahin: also, wer in die Hölle hinunterfährt, kommt nicht wieder herauf und kommt nicht wieder in sein Haus, und sein Ort kennt ihn nicht mehr. Darum will ich auch meinem Munde nicht wehren; ich will reden in der Angst meines Herzens und will klagen in der Betrübnis meiner Seele. Bin ich denn ein Meer oder ein Meerungeheuer, daß du mich so verwahrst? Wenn ich gedachte: Mein Bett soll mich trösten, mein Lager soll mir meinen Jammer erleichtern, so erschrecktest du mich mit Träumen und machtest mir Grauen durch Gesichte, daß meine Seele wünschte erstickt zu sein und meine Gebeine den Tod. Ich begehre nicht mehr zu leben. Laß ab von mir, denn meine Tage sind eitel. Was ist ein Mensch, daß du ihn groß achtest und bekümmerst dich um ihn? Du suchst ihn täglich heim und versuchst ihn alle Stunden. Warum tust du dich nicht von mir und lässest mich nicht, bis ich nur meinen Speichel schlinge? Habe ich gesündigt, was tue ich dir damit, o du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Ziel deiner Anläufe, daß ich mir selbst eine Last bin? Und warum vergibst du mir meine Missetat nicht und nimmst weg meine Sünde? Denn nun werde ich mich in die Erde legen, und wenn du mich morgen suchst, werde ich nicht da sein.

Hiob 7:1-21 Darby Unrevidierte Elberfelder (ELB)

Hat der Mensch nicht einen harten Dienst auf Erden, und sind seine Tage nicht wie die Tage eines Tagelöhners? Wie ein Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie ein Tagelöhner, der seines Lohnes harrt, so sind mir zuteil geworden Monde der Nichtigkeit, und Nächte der Mühsal mir zugezählt. Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Und der Abend dehnt sich hin, und ich werde des Umherwerfens satt bis zur Dämmerung. Mein Fleisch ist bekleidet mit Gewürm und Erdkrusten, meine Haut zieht sich zusammen und eitert. Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen, und schwinden ohne Hoffnung. Gedenke, daß mein Leben ein Hauch ist! Nicht wird mein Auge das Glück wiedersehen. Nicht mehr wird mich schauen das Auge des mich Sehenden; richtest du deine Augen auf mich, so bin ich nicht mehr. Die Wolke schwindet und fährt dahin; so steigt, wer in den Scheol hinabfährt, nicht wieder herauf. Nicht mehr kehrt er zurück zu seinem Hause, und seine Stätte erkennt ihn nicht mehr. So will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten, will reden in der Bedrängnis meines Geistes, will klagen in der Bitterkeit meiner Seele. Bin ich ein Meer, oder ein Seeungeheuer, daß du eine Wache wider mich aufstellst? Wenn ich sage: Trösten wird mich mein Bett, mein Lager wird tragen helfen meine Klage, so erschreckst du mich mit Träumen, und durch Gesichte ängstigst du mich, so daß meine Seele Erstickung vorzieht, den Tod lieber wählt als meine Gebeine. Ich bin's überdrüssig, nicht ewiglich werde ich ja leben: Laß ab von mir! Denn ein Hauch sind meine Tage. Was ist der Mensch, daß du ihn hochhältst, und daß du dein Herz auf ihn richtest, und alle Morgen ihn heimsuchst, alle Augenblicke ihn prüfst? Wie lange willst du nicht von mir wegblicken, nicht von mir ablassen, bis ich meinen Speichel verschlucke? Habe ich gesündigt, was tat ich dir an, du Beobachter der Menschen? Warum hast du mich dir zum Angriffspunkt gesetzt, daß ich mir selbst zur Last geworden bin? Und warum vergibst du nicht meine Übertretung und lässest nicht vorübergehen meine Missetat? Denn nun werde ich in den Staub mich legen, und suchst du nach mir, so bin ich nicht mehr.

Hiob 7:1-21 Die Bibel (Schlachter 2000) (SCH2000)

Hat der Mensch nicht harten Frondienst auf Erden; sind seine Tage nicht wie die eines Tagelöhners? Wie einem Knecht, der sich nach dem Schatten sehnt, und wie einem Tagelöhner, der auf seinen Lohn harrt, so wurden [auch] mir Monate voller Enttäuschung beschert und Nächte voller Qual zugeteilt. Wenn ich mich niederlege, so spreche ich: Wann werde ich aufstehen? Aber der Abend zieht sich hin, und ich bin gesättigt mit Unrast bis zur Morgendämmerung. Mein Fleisch ist bekleidet mit Maden und Schorf; meine Haut verkrustet und eitert. Meine Tage gleiten schneller dahin als ein Weberschiffchen; sie entschwinden ohne Hoffnung. Bedenke doch, dass mein Leben [nur] ein Hauch ist, dass mein Auge nichts Gutes mehr sehen wird! Das Auge dessen, der mich [jetzt] erblickt, wird mich nicht mehr sehen; wenn deine Augen [nach mir sehen], so bin ich nicht mehr! Wie die Wolke vergeht und verschwindet, so kommt, wer ins Totenreich fährt, nicht mehr herauf; er kehrt nicht mehr in sein Haus zurück, und seine Stätte kennt ihn nicht mehr. Darum will auch ich meinen Mund nicht zurückhalten; ich will reden in der Bedrängnis meines Geistes, in der Verbitterung meiner Seele will ich klagen: Bin ich denn das Meer oder ein Ungeheuer, dass du eine Wache gegen mich aufstellst? Wenn ich denke: Mein Bett wird mich trösten, mein Lager wird meine Klage erleichtern!, so erschreckst du mich mit Träumen und ängstigst mich durch Gesichte, sodass meine Seele lieber ersticken möchte und ich lieber tot wäre, als ein Gerippe zu sein. Ich habe genug! Ich will nicht ewig leben; lass ab von mir; meine Tage sind [nur] ein Hauch! Was ist der Mensch, dass du ihn so hochhältst und dass du auf ihn achtest? Du suchst ihn Morgen für Morgen heim; alle Augenblicke prüfst du ihn. Warum schaust du immer noch nicht von mir weg und lässt mir nicht einmal so viel Ruhe, dass ich meinen Speichel herunterschlucken kann? Habe ich gesündigt? Was tue ich dir an, du Menschenhüter? Warum hast du mich zu deiner Zielscheibe gemacht, sodass ich mir selbst zur Last bin? Warum vergibst du meine Übertretung nicht und erlässt mir nicht meine Schuld? Denn jetzt muss ich mich in den Staub legen, und wenn du nach mir suchst, so bin ich nicht mehr!