Sprüche 6

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Vier Gefahren (Lektion 10)
1Mein Sohn, hast du für deinen Nächsten gebürgt, dich einem Fremden mit Handschlag verpflichtet, 2hast du dich durch deine Worte gebunden, dich gefesselt durch das, was du sagtest? 3Dann tue dies, mein Sohn: Reiß dich los! Denn ein andrer hat dich in seiner Gewalt. Geh unverzüglich hin und bestürme ihn mit Bitten! 4Gönne deinen Augen keinen Schlaf und deinen Lidern keine Ruhe – 5bis du ihm entkommen bist wie die Gazelle dem Jäger, wie der Vogel dem Zugriff des Fängers.
6Geh zur Ameise, du Fauler, sieh, was sie tut, und lerne von ihr! 7Kein Vorgesetzter treibt sie an, kein Aufseher und keiner der etwas befiehlt. 8Und doch sorgt sie im Sommer für Nahrung, sammelt ihre Vorräte zur Erntezeit. 9Wie lange willst du noch liegen, du Fauler? Wann stehst du endlich auf? 10Nur noch ein wenig Schlaf, nur noch ein bisschen Schlummer, nur noch ein wenig liegen, die Hände gefaltet, 11und schon kommt dir die Armut ins Haus! Wie ein Landstreicher, ja wie ein Räuber überfällt dich die Not.
12Ein Schuft, ein Bösewicht ist, wer Lügen verbreitet, 13wer mit den Augen zwinkert, mit den Füßen Zeichen gibt, mit Fingern Andeutungen macht, 14wer ein Herz voller Falschheit hat, mit bösen Plänen darin und immer wieder Streit entfacht. 15Darum nimmt er auf einmal ein schreckliches Ende, wird plötzlich zerschmettert und nichts hilft ihm auf.
16Sechs Dinge sind Jahwe verhasst, und sieben sind ihm ein Gräuel: 17stolze Augen, falsche Zungen und Hände, die Unschuldige töten, 18ein Herz, das böse Gedanken durchpflügt, Füße, die dem Verbrechen nachlaufen, 19ein falscher Zeuge, der Lügen in die Ohren bläst, und einer, der Zank zwischen Brüdern entfacht.
Warnung vor Ehebruch (Lektion 11)
20Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, verwirf die Weisung deiner Mutter nicht! 21Nimm sie dir zu Herzen, binde sie um deinen Hals. 22Beim Gehen sollen sie dich leiten, beim Liegen dich beschützen und beim Wachwerden dir raten. 23Denn das Gebot ist wie eine Leuchte, die Weisung wie ein Licht, und die Zurechtweisungen führen zum Leben, 24um dich zu schützen vor der schlechten Frau, der glatten Zunge der Fremden. 25Begehre nicht ihre Schönheit und fall nicht darauf herein, dass sie dir schöne Augen macht. 26Denn eine Hure bringt dich nur ums Brot, doch eine fremde Ehefrau um dein kostbares Leben.
27Kann man Feuer im Gewandbausch tragen, ohne dass die Kleidung verbrennt? 28Kann man über Kohlenglut laufen und versengt sich nicht die Füße dabei? 29So geht es dem, der zur Frau eines anderen geht. Wer mit ihr schläft, der bleibt nicht ungestraft.
30Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um sein Verlangen zu stillen, weil der Hunger ihn treibt. 31Doch wird er ertappt, muss er es ersetzen, siebenfach, mit allem, was er besitzt. 32Doch wer mit der Frau eines anderen Mannes Ehebruch treibt, muss den Verstand verloren haben. Nur wer sich selbst vernichten will, lässt sich auf so etwas ein. 33Schläge und Schande bringt es ihm ein und eine Schmach, die er nie wieder auslöschen kann.
34Denn Eifersucht erweckt die Wut des Ehemanns; hat er zur Rache Gelegenheit, verschont er dich nicht. 35Er lässt sich auf keine Entschädigung ein, bleibt unerbittlich, selbst wenn du ihn mit Geld überhäufst.

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