»Ihr sollt so leben wie Diener, die darauf warten, dass ihr Herr von einer Hochzeit zurückkommt. Seid wie sie dienstbereit und achtet darauf, dass eure Lampen brennen. Wenn ihr Herr zurückkommt und klopft, können sie ihm schnell öffnen. Ja, glücklich schätzen können sich alle, die der Herr bei seiner Rückkehr wach und dienstbereit antrifft! Ich versichere euch: Der Herr wird sie bitten, am Tisch Platz zu nehmen, und er selbst wird sich eine Schürze umbinden und sie bedienen.
Vielleicht kommt er erst gegen Mitternacht oder sogar noch später. Aber wenn er kommt und seine Diener bereit antrifft, werden sie allen Grund zur Freude haben.
Eins ist euch doch klar: Wenn der Hausherr wüsste, wann ein Dieb bei ihm einbrechen will, würde er sich vor dem Einbrecher schützen.
Seid also zu jeder Zeit bereit, denn der Menschensohn wird gerade dann kommen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet.«
Da fragte ihn Petrus: »Herr, gilt dieses Gleichnis nur uns oder meinst du alle Menschen damit?« Der Herr entgegnete: »Wie verhält sich denn ein kluger und zuverlässiger Verwalter? Angenommen, sein Herr hat ihm die Verantwortung für die übrige Dienerschaft übertragen und ihn beauftragt, jedem rechtzeitig die tägliche Verpflegung auszuteilen. Dieser Verwalter darf sich glücklich schätzen, wenn sein Herr dann zurückkehrt und ihn gewissenhaft bei der Arbeit findet! Ich versichere euch: Einem so zuverlässigen Mann wird er die Verantwortung für seinen ganzen Besitz übertragen.
Wenn jener Verwalter aber im Stillen denkt: ›Ach was, es dauert bestimmt noch lange, bis mein Herr kommt‹, und er fängt an, die anderen Diener und Dienerinnen zu prügeln, sich den Bauch vollzuschlagen und sich zu betrinken, dann wird die Rückkehr seines Herrn ihn völlig überraschen. Denn sein Herr kommt, wenn er nicht damit rechnet. Er wird den Verwalter hart bestrafen und ihm den Lohn geben, den die Gottlosen verdienen.
Ein Verwalter, der den Willen seines Herrn kennt, sich aber bewusst nicht danach richtet, wird schwer bestraft werden. Wer dagegen falsch handelt, ohne es zu wissen, wird mit einer leichteren Strafe davonkommen. So wird von jedem, der viel bekommen hat, auch viel erwartet; und wem viel anvertraut wurde, von dem verlangt man umso mehr.«
»Ich bin gekommen, um auf der Erde ein Feuer zu entfachen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! Vorher muss ich aber noch Schweres erleiden. Es ist für mich eine große Last, bis alles vollbracht ist.
Meint nur nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Nein, ich bringe Auseinandersetzung! Von jetzt an wird man sich in einer Familie um meinetwillen entzweien: der Vater mit dem Sohn und der Sohn mit dem Vater, die Mutter mit der Tochter und die Tochter mit der Mutter, die Schwiegermutter mit der Schwiegertochter und die Schwiegertochter mit der Schwiegermutter.«
Dann redete Jesus wieder zur Volksmenge: »Wenn Wolken im Westen aufziehen, sagt ihr: ›Es gibt Regen‹, und das stimmt auch. Wenn der Wind von Süden weht, sagt ihr: ›Es wird heiß‹, und ihr habt recht. Ihr Heuchler! Aus den Zeichen am Himmel oder auf der Erde könnt ihr das Wetter vorhersagen. Warum könnt ihr dann nicht beurteilen, was heute vor euren Augen geschieht?
Warum weigert ihr euch zu erkennen, was gut und richtig ist?
Wenn du jemandem etwas schuldig bist, dann setz alles daran, dich noch auf dem Weg zum Gericht mit deinem Gegner zu einigen. Sonst zerrt er dich vor den Richter, der wird dich verurteilen, und der Gerichtsdiener wird dich ins Gefängnis stecken. Und ich sage dir: Von dort wirst du nicht eher wieder herauskommen, bis du auch den letzten Rest deiner Schuld bezahlt hast.«