Johannes 9:18-41

Johannes 9:18-41 NGU2011

Aber die ´führenden` Juden wollten nicht glauben, dass er überhaupt blind gewesen und nun sehend geworden war. Deshalb ließen sie die Eltern des Geheilten rufen und fragten sie: »Ist das euer Sohn? Ihr behauptet, er sei blind geboren worden. Wie kommt es dann, dass er auf einmal sehen kann?« Die Eltern antworteten: »Wir wissen, dass das unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. Aber wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, wissen wir nicht, und wer ihn von seiner Blindheit geheilt hat, wissen wir auch nicht. Fragt ihn selbst! Er ist alt genug, um über sich selber Auskunft geben zu können.« Sie gaben ihnen diese Antwort, weil sie Angst vor ihnen hatten. Denn die ´führenden` Juden hatten bereits beschlossen, jeden aus der Synagoge auszuschließen, der sich zu Jesus als dem Messias bekannte. Das war der Grund, warum die Eltern des Geheilten sagten: »Er ist alt genug; fragt ihn doch selbst!« Die führenden Juden ließen den Mann, der blind gewesen war, ein zweites Mal rufen. »Bekenne dich vor Gott zur Wahrheit!«, forderten sie ihn auf. »Wir wissen, dass jener Mensch ein Sünder ist.« – »Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht«, erwiderte der Geheilte. »Aber eins weiß ich: Ich war blind, und jetzt kann ich sehen.« – »Was hat er denn mit dir gemacht?«, wollten sie noch einmal genau wissen. »Wie hat er dich von deiner Blindheit geheilt?« – »Ich habe es euch doch schon gesagt«, entgegnete er, »aber ihr habt wohl nicht zugehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden?« Da wurden sie wütend. »Du bist sein Jünger!«, schrien sie ihn an. »Wir dagegen sind Jünger von Mose. Wir wissen, dass Gott zu Mose geredet hat. Aber von diesem Menschen hier wissen wir nicht einmal, woher er kommt.« »Das ist doch wirklich sonderbar!«, meinte der Mann. »Er hat mich von meiner Blindheit geheilt, und ihr wisst nicht, woher er kommt. Wir alle wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; er erhört den, der gottesfürchtig ist und das tut, was Gott will. Hat man denn, solange die Welt besteht, je schon gehört, dass jemand einen Blindgeborenen von seiner Blindheit geheilt hat? Wenn dieser Mann nicht von Gott käme, könnte er solche Dinge nicht tun.« Darauf antworteten sie nur: »Du bist ganz und gar in Sünden geboren. Wie kannst du es wagen, uns zu belehren!« Und sie warfen ihn hinaus. Jesus hörte, dass sie den Geheilten hinausgeworfen hatten. Als er ihn wieder traf, fragte er ihn: »Glaubst du an den Menschensohn?« – »Herr, sag mir, wer es ist«, erwiderte der Mann, »dann will ich an ihn glauben.« – »Du siehst ihn vor dir«, sagte Jesus. »Es ist der, der mit dir redet.« Da rief der Mann: »Herr, ich glaube!«, und er warf sich vor ihm nieder. Daraufhin sagte Jesus: »Dadurch, dass ich in diese Welt gekommen bin, vollzieht sich ein Gericht: Die, die nicht sehen, sollen sehend werden, und die, die sehen, sollen blind werden.« Das hörten einige Pharisäer, die bei Jesus waren. »Sind wir etwa auch blind?«, fragten sie. Jesus gab ihnen zur Antwort: »Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Schuld. Doch ihr sagt: ›Wir können sehen.‹ Darum bleibt eure Schuld bestehen.«